- 1 Reaktor in Krsko
- aktuell ist ein zweiter Reaktor in Krsko geplant
- Stromerzeugung 2023 aus
- 35% Atomenergie
- 24% Fossile Brennstoffe (20% Kohle, 4% Gas)
- 41% Erneuerbare (33% Wasserkraft, 6% Solarenergie, 2% Biomasse)
- 16 TWh Eigenproduktion; 9,1 TWh Importe, 10,6 TWh Exporte 1
Geschichte 2
Das
erste slowenische AKW geht
1981 (1983 kommerziell) in Krsko ans Netz. Krsko ist zu 50% in Besitz von Kroatien.
Die slowenischen Atompläne ändern sich im Laufe der Jahre mehrmals komplett. In den 80ern wird der Ausbau, in den 90ern der komplette Ausstieg geplant. 2006 bzw.
2008 folgt durch die Neuwahl einer
atomfreundlichen Regierung jedoch wieder eine Umkehr, seitdem wird am Ausbau der Atomenergie geplant. 2023 wird eine
Laufzeitverlängerung auf über 60 Jahre für Krsko bis mindestens 2043 bestätigt.
3Seit 2006 wird von einem zweiten Reaktor am Standort Krsko gesprochen, die Pläne und das voraussichtliche Datum der Inbetriebnahme ändern sich jedoch laufend. Im November 2024 wird eine geplante Volksbefragung über den Bau eines neuen AKW kurzfristig abgesagt, die Neubaupläne bleiben aber weiterhin bestehen.
4Ende 2024 wird bekannt, dass eine erneute Laufzeitverlängerung auf insgesamt 80 Jahre Betriebszeit geprüft werden soll.
5In Bau ist allerdings ein Atommülllager für niedrig- und mittelradioaktives Material, Konzept für ein Endlager gibt es nicht.
Ab 1985 kommen in Slowenien
Proteste auf, zuerst gegen die Atommülllagerung, dann gegen den Ausbau und zuletzt für den Atomausstieg.
Störfälle und Katastrophen (Auswahl) 6
1989: Radioaktiv verseuchtes Wasser tritt aus und wird in einem nahegelegenen Fluss "entsorgt"
2008: Bei einem Störfall wird europaweiter Atomalarm ausgelöst, Überprüfungen ergeben jedoch keinen Austritt von Radioaktivität
2012 und 2013: Notabschaltungen wegen Ausfall der Kühlpumpen bzw. Fehler an einem Ventil (durch Hochwasser)
2017: Fehler an Entlastungsventil - Notabschaltung
2020: Erdbeben - Notabschaltung
2023: Loch an Schweißnaht im Primärkreislauf (Reaktordruckbehälter) - Notabschaltung
7Probleme
- Krsko liegt in einem Erdbebengebiet und ist damit ein Hochrisikoreaktor. Immer wieder kommt es zu Erdbeben und Notabschaltungen, zuletzt im Dezember 2020 8.
- Der geplante Atomausbau verhindert die Förderung erneuerbarer Energien.
- Nur 75 km von der österreichischen Grenze entfernt wäre Österreich bei einem Atomunfall massiv betroffen.
Mehr Infos und Quellenangaben:» Slowenien-Schwerpunkt im World Nuclear Industry Status Report 2024 (S 478), aufgerufen 06/251 Stromproduktion Slowenien | IEA, aufgerufen 06/252 Länderinfo | World Nuclear Association, aufgerufen 06/253 Laufzeitverlängerung (2023) | Kurier.at, aufgerufen 06/254 Referendumsabsage beeinflusst AKW-Pläne nicht (2024) | EnergyNewsMagazine.at, aufgerufen 06/255 Erneute Laufzeitverlängerung wird geprüft | ORF.at, aufgerufen 06/256 Länderinfos und Störfälle | Global 2000, aufgerufen 06/257 Abschaltung nach Leck (2023) | KleineZeitung.at, aufgerufen 06/258 Erdbeben: Sorge um AKW Krsko wächst (2020) | ORF.at, aufgerufen 06/25Foto: AKW Krsko bei Hochwasser, ©
MORS - slovenskavojska.siInformationsstand 06/2025