• 4 aktive Reaktoren am Standort Paks
• 2 neue Reaktoren in Paks geplant
• alle Reaktoren sind Hochrisikoreaktoren
• Stromerzeugung 2018 aus
» 49% Atomenergie
» 38% Fossile Brennstoffe (23% Gas, 15% Kohle)
» 12% Erneuerbare Energie (7% Biomasse, 2% Wind, 2% Solar, 1% Wasser)
• 2017: 32,9 TWh Eigenproduktion, 12,9 TWh Importe (v.a. aus Slowakei, Ukraine), Exporte v.a. nach Kroatien
Geschichte
1959 wird in Ungarn der erste Forschungsreaktor gebaut, von
1982-1987 gehen die
vier Reaktoren in Paks ans Netz.
Für alle vier Reaktoren wurden bereits
Laufzeitverlängerungen beschlossen. Außerdem sind
zwei neue Reaktoren in Planung, die mit Hilfe von russischer Finanzierung und staatlicher Förderung finanziert werden sollen. Dafür kam im Frühjahr 2017 auch die Genehmigung der EU-Kommission.
Österreich reicht im Februar 2018 eine
Klage wegen Verletzung des europäischen Wettbewerbsrechts und der fehlenden Ausschreibung beim Ausbau von Paks ein.
In Ungarn gibt es immer wieder
Proteste gegen Atomtransporte nach Russland, Atomenergie und den drohenden Uranabbau. Mehrere kleine und große Umweltschutzorganisationen engagieren sich im Kampf gegen die Atomenergie. Die
Regierung geht meistens
hart gegen Proteste vor, bei einer Demonstration gegen die geplante Laufzeitverlängerung von Paks im Sommer 2003 werden mehrere Aktivist_innen unter fraglichen Umständen verhaftet.
Ausstieg vs. Ausbau
Ungarn plant einen weiteren
Ausbau der Atomenergie auf 60% Atomstromanteil. In Paks sollen zwei neue Reaktoren entstehen, geplanter Baustart ist 2021.
Außerdem will Ungarn in Zukunft wieder im eigenen Land Uran abbauen, derzeit wird die Mecsek-Mine saniert.
Störfälle und Katastrophen
2003 gibt es einen schweren Zwischenfall. Bei der Reinigung von 30 Brennelementen werden deren Umhüllungen beschädigt, radioaktive Gase treten aus. Der Reaktor steht daraufhin bis Anfang 2005 still.
Probleme
• Alle Reaktoren in
Paks sind Hochrisikoreaktoren, sie haben
kein Containment - eine Schutzhülle, die bei einem Unfall die Radioaktivität zurückhält.
• Der Bau der
neuen Reaktoren ist
nur mit hoher staatlicher Förderung und Finanzierung durch Russland möglich.
Mehr Infos und Quellenangabe:
• Allg. Infos - Atomindustrie, Englisch (IAEA)
• Allg. Infos - kritisch, Deutsch (Global2000)
• Energiestatistik, Englisch (IEA)
• Atomkraft in Ungarn, Englisch (world-nuclear.org)
Foto: AKW Paks, ©
Barna Rovács (Rovibroni)
Informationsstand 07/2020