Niederlande

Niederlande, Holland, AKW, Pro-Atom, Atom-Ausbau, Borselle, Hochrisikoreaktor

  • 1 aktiver Reaktor (AKW Borssele)
  • Atomausstieg wurde beschlossen, aber rückgängig gemacht
  • Bau neuer AKW nicht ausgeschlossen
  • Stromerzeugung 2019 aus
    • 77% Fossile Brennstoffe (59% Gas, 17% Kohle, 1%Öl)
    • 20% Erneuerbare Energie (10% Wind, 6% Biomasse, 4% Solar)
    • 3% Atomenergie
  • 114,9 TWh Eigenproduktion, 30,8 TWh Importe (> 75% aus Deutschland), 22 TWh Exporte (>60% nach Belgien)

Geschichte


Der erste niederländische Reaktor geht 1968 in Betrieb und wird 1997 stillgelegt. Das heute noch aktive AKW Borssele geht 1973 ans Netz und soll bis 2033 laufen. Ein weiteres AKW war in den 1980er-Jahren geplant, wurde aber nach Tschernobyl verworfen.
Die Niederlande betreiben auch einen Forschungsreaktor, in dem 60% aller in Europa verwendeten medizinischen Radioisotope produziert werden.

Proteste gibt es in den Niederlanden seit den 1970er/1980er-Jahren gegen die Erweiterung der Uranium-Anreicherungsanlage in Almelo, gegen das AKW Borssele und gegen den Transport von Atommüll. Viele Proteste richteten sich auch gegen das Versenken von radioaktivem Müll im Atlantik, was erst 1982 verboten wurde. Atomgegner_innen gelang es 1976 und 1987 den Bau von zwei Atommülllagern zu verhindern.


Ausstieg vs. Ausbau


Erste Bestrebungen zum Atomausstieg seitens der Regierung gab es bereits 1994, das Ausstiegsdatum wurde jedoch mehrmals verschoben und die Ausstiegspläne 2005 schließlich ganz aufgegeben.
Seit 2008 wird an einem zweiten Reaktor in Borssele geplant, im Moment steht das Projekt aber.

Störfälle und Katastrophen


1996: Bei Instandhaltungsarbeiten werden mehrere Ventile falsch montiert, eine Sicherheitsentlüftungsleitung steht offen. Erst neun Monate später wird der Fehler bemerkt. Bei einem Störfall wäre Luft ungefiltert in die Umwelt gelangt.

Probleme


  • Das aktive AKW Borssele ist seit 1973 in Betrieb und damit ein Hochrisikoreaktor.

Mehr Infos und Quellenangabe:

Foto: AKW Borselle, © A. Nagel

Informationsstand 11/2020

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