Deutschland, Atomausstieg, Fossile, Kohle, Rückbau, AKW, Brokdorf, Emsland, Grohnde, Philippsburg, Neckarwestheim, Isar, Gundremmingen
• 6 aktive Reaktoren
• Atomausstieg bis 2022, keine neuen Reaktoren geplant
•AKW Isar 2 (bei München) ist das fünftgrößte AKW weltweit, Abschaltung für 2022 geplant
• Stromerzeugung 2016 aus
» 57% Fossile Brennstoffe (43% Kohle, 13% Gas, 1% Öl)
» 31% Erneuerbare Energie (12% Wind, 9% Biomasse, 6% Solar, 3% Wasserkraft)
» 13% Atomstrom
• 642,9 TWh Eigenproduktion, 37 TWh Importe (1/3 aus Frankreich - Atomstrom), 85,3 TWh Exporte
Geschichte
1961 geht in Deutschland das
erste AKW ans Netz.
Am
Höhepunkt der Atomstromproduktion Ende 80er-/Anfang der 90er-Jahre hat Deutschland
32 aktive Reaktoren und fast
30 % Atomstromanteil.
Bis 1990 wird in Deutschland Uran abgebaut und ist einer der größten Uranproduzenten weltweit.
Nach der Tschernobyl-Katastrophe
1986 werden auch in Deutschland die
Proteste gegen Atomkraft stärker.
Ausstieg vs. Ausbau
2000 wird der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. 2010 kommt jedoch der Ausstieg vom Ausstieg, mehrere Laufzeitverlängerungen werden beschlossen.
Nach der Katastrophe von Fukushima 2011 wird die sofortige Abschaltung der acht ältesten Reaktoren und ein totaler
Atomausstieg bis 2022 beschlossen.
Ende 2021 sollen die nächsten Reaktoren - Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C - vom Netz gehen.
Störfälle und Katastrophen
Alleine in den noch laufenden Reaktoren gab es nach Informationen vom Deutschen Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit seit ihren Inbetriebnahmen über 1.000 Störfälle.
Probleme
• Atommüll: Bis heute hat Deutschland über 15.000 Tonnen Atommüll produziert, und noch viel mehr strahlendes Material wird beim Rückbau der AKWs entstehen. Es gibt noch keine Lösung und kein Endlager für Atommüll. Ganz im Gegenteil: Das Versuchsendlager im Salzstock von Asse war bereits nach wenigen Jahrzehnten einsturzgefährdet (Wasser war eingedrungen) und die Rückholung des Atommülls wurde beschlossen. Die Vorbereitungen dazu laufen aktuell.
• Der Atomausstieg Deutschlands bedeutet leider trotzdem keine nachhaltige und saubere Energieversorgung. Über 40% des Energiebedarfs wird nach wie vor mit Kohle gedeckt. Im Mai 2020 wurde sogar ein neues Kohlekraftwerk - Datteln 4 - in Betrieb genommen.
Mehr Infos und Quellenangabe:
• Energiestatistik, Englisch (IEA)
• Laufzeit, Deutsch (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)
• Entwicklung Atomenergie, Deutsch (Heise)
• Störfälle, Deutsch (Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit)
• Inbetriebnahme Kohlekraftwerk Datteln 4 im Mai 2020, Deutsch (orf.at)
• Atommüll-Rückholung aus Endlager Asse, Deutsch (Deutschlandfunk)
Foto: AKW Isar,
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Informationsstand 06/2020