Klimakiller AKW: Zu langsam

Atomkraft killt das Klima, denn sie ist...

  • ...zu teuer.

    Atomstrom konnte nie wirtschaftlich sinnvoll erzeugt werden. Derzeit kostet laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Strom aus Photovoltaik 2 bis 6 Cent, Atomstrom 14 bis 19 Cent pro kWh. Auch die Baukosten von AKWs laufen regelmäßig aus dem Ruder. Daher waren Meiler schon immer auf öffentliche Gelder angewiesen und konnten nur durch politische und wirtschaftliche Privilegierung finanziert werden, wie sie z.B. der EURATOM-Vertrag festschreibt.
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  • ...zu langsam.

    Der Bau eines neuen AKWs dauert extrem lange.
    Wegen des hohen Altersschnittes der weltweit etwa 400 Meiler wird der Anteil von Atomstrom am Gesamtenergiebedarf von derzeit weniger als 5 % rasch zur faktischen Bedeutungslosigkeit herabsinken. Trotzdem versuchen Atomlobbyisten noch möglichst viel öffentliche Gelder herauszuschlagen.

    Von der Planung bis zur Inbetriebnahme eines Atommeilers vergehen mehr als 2 Jahrzehnte. Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft sind dagegen rasch einsatzbereit.

    Beim – einzigen im 21. Jahrhundert im ehemaligen Westeuropa fertiggestellten – Meiler im finnischen Olkiluoto wurde nach langer Planung im Jahr 2005 mit dem Bau begonnen. Die völlig unrealistischen Prognosen gingen von einer Fertigstellung 2009 aus. Tatsächlich liefert er Strom seit April 2023.

    Nicht absehbar ist die Fertigstellung beim AKW im französischen Flamanville. Nach jahrelanger Planung war 2007 Baubeginn – mit utopischem Fertigstellungsziel 2012. Angesichts der – vielen vorhersehbaren und noch mehr unvorhersehbaren – Verzögerungen ist nicht prognostizierbar, wann dieses Kraftwerk Strom liefern wird.

    Das Durchschnittsalter der etwa 400 Reaktoren weltweit ist höher als 30 Jahre, wobei viele beim Bau nur auf 30 Jahre ausgelegt waren. Die weltweite Tendenz zu Laufzeitverlängerungen macht Unfälle wahrscheinlicher, kann aber nichts am raschen Bedeutungsverlust von Nuklearenergie zu ändern. Denn selbst bei sofortigem Baubeginn von 200 Reaktoren wäre der Anteil von Atomstrom am weltweiten Energiebedarf nicht aufrechtzuerhalten.

    Aber weder kann rasch mit dem Bau von neuen Atommeilern begonnen werden, sind doch viele Jahre Planung erforderlich, noch können eine größere Anzahl gleichzeitig gebaut werden, da dafür weder Know-how noch Fachkräfte vorhanden sind. So hatte Frankreich – obwohl eines der weltweit führenden Atomstromländer – etwa im Sommer 2022 nicht einmal genug Schweißer_innen, um die Korrosionsschäden an den bestehenden Meilern auszubessern und musste hunderte aus den USA einfliegen. Das ist nur eines von vielen Beispielen, wie knapp die Kapazitäten schon jetzt sind. An ihm lässt sich absehen, dass Atomstrom in einigen Jahren nur noch eine belanglose Rolle in der weltweiten Energieversorgung spielen wird. Forschungskapazitäten, Modellprojekte und letztlich Neubauten sowie Gelder und Rohstoffe für diese Uralt-Technologie sind also vergeudet und fehlen an anderer Stelle, etwa beim Ausbau erneuerbarer Energieträger wie Wind- und Solarkraft.

    Also selbst wenn man die unabschätzbaren Sicherheitsrisiken ausblendet und den im Vergleich zu erneuerbaren Energieträgern vielfach teureren Atomstrom-Preis zu zahlen bereit wäre, kann Nuklearenergie keinen Beitrag zur Klimawende leisten, da jeder Ausbauversuch viel zu lange dauern würde, schließlich wird „der Kampf um das Weltklima in diesem Jahrzehnt gewonnen oder verloren“, wie UN-Generalsekretär António Guterres richtig feststellte.

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  • ...zu dreckig.

    Atomstrom verursacht gefährlich strahlenden Müll, der für 100.000e von Jahren sicher gelagert werden müsste. Auch ist er keineswegs CO2-neutral, sondern verursacht im Vergleich zu Windkraft etwa die 15-fache CO2-Belastung. Darüber hinaus schädigt der Abbau von Uran Mensch und Umwelt.
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  • ...zu gefährlich.

    Super-GAUs wie in Tschernobyl 1986 und in Fukushima 2011 gefährden ganze Länder und Regionen grenzüberschreitend und zeigen, wie unbeherrschbar Atomkraftwerke sind. Der kriegerische Beschuss des AKW Saporischschja in der Ukraine birgt ein hohes Risiko einer neuerlichen Nuklearkatastrophe.
    Darüber hinaus erhöhen Atommeiler das Risiko der Verbreitung von Atomwaffen.
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Atomkraft kann also keinen Beitrag zur Hintanhaltung der Erdüberhitzung leisten. Trotzdem versprechen die falschen Propheten der Atomlobby und ihr hörige Regierungen genau das, um an öffentliche Gelder heranzukommen. Schließlich lässt es sich bei den enormen Summen, die im Zusammenhang mit Atomkraftwerken bewegt werden, blendend verdienen.

Leider wird die lügnerische Botschaft vom sauberen Atomstrom von vielen nur zu gerne geglaubt, weil sie nichts ändern möchten. Zwar ist den allermeisten Menschen klar, dass wir schonender und sparsamer mit den natürlichen Ressourcen umgehen, den Ausbau erneuerbarer Energieträger beschleunigen und die gesetzlichen Grundlagen für wesentliche Energieeinsparungen herbeiführen müssen. Schließlich erreichen uns täglich Meldungen über die zunehmend zerstörerische Klimakrise und auch bei uns treten immer häufiger Hitzewellen und Dürren mit Ernteausfällen oder Überschwemmungen und Vermurungen ganzer Ort- und Talschaften auf.

Trotzdem hoffen viele wider besseres Wissen, nichts ändern oder einsparen zu müssen. Sie hören das Versprechen von der sauberen, reichlich verfügbaren Nuklearenergie nur zu gern und lassen die Atomlobby gewähren. Genau damit verhindern sie aber die notwendige, rasche Abbremsung der Erdüberhitzung, denn: Jeder Euro für Atomkraft fehlt beim Ausbau erneuerbarer Energieträger.

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