Klimawandel und Atomkraft

Endlich spricht alle Welt über den Klimawandel. Dass darin ausgerechnet die Atomlobby eine neue Chance sieht, ist einfach nur perfid, denn mit ihren angeblich CO2-neutralen Atomkraftwerken will sie das Klima retten. Ein Verlängerung des Atomzeitalters kann jedoch in keiner Weise einen Beitrag gegen die Klimazerstörung leisten - nicht mit dem Bau neuer Reaktoren und auch nicht mit der Laufzeitverlängerung alter Reaktoren. Denn Atomkraft ist - kurz zusammengefasst - zu teuer, zu dreckig, zu spät.


Atomkraft nutzt dem Klima nix, weil...

  • ...sie viel zu teuer ist.

    AKW konnten und können nur durch wirtschaftlich geschützte Privilegierung finanziert werden – in Europa z.B. via EURATOM.

  • ...die Zeit dafür nicht reicht.

    Die Bauzeit von AKW ist extrem hoch – ganz im Gegensatz zum Anteil der Atomkraft am weltweiten Energiebedarf, der unter 5% liegt.

  • Warum ist Atomkraft so teuer und warum reicht die Zeit nicht dafür?

    Seit Anbeginn der Ära der Atomkraft ist sie auf Subventionen angewiesen. Staatlich oder supranational gefördert – volkswirtschaftlich gesehen sind AKW durchwegs ein Desaster – und die Tendenz wird immer deutlicher. Einige wenige profitieren durch den laufenden Betrieb, das kostenintensive Davor und erst recht das noch nicht abschätzbar teure Danach hat die Allgemeinheit zu tragen. In Europa wird dieser Status durch die wirtschaftlich geschützte Privilegierung aus dem EURATOM-Vertrag gewährleistet.
    Billige Atomkraft hat es mal geheißen, in den ersten Prognosen. Die Realität hat das Gegenteil bewiesen: Im Gebrauch wurden immer mehr Nachrüstungen an Anlagen auf Grund technischer Erkenntnisse und umweltrelevanter Kriterien notwendig. Der Neubau von Atommeilern gestaltet sich heute ungleich teurer als in den Anfängen. Eindrucksvolle Beweise für horrende Kosten- und Zeitüberschreitungen sind die beiden einst aussichtsreichsten AKW-Baustellen in Europa, Flamanville und Olkiluoto.

    Beispiel Flamanville in Frankreich:
    Prognose bei der Planung 2004 – 3,3 Milliarden Euro, Inbetriebnahme voraussichtlich 2012 => aktuell kolportierte Kosten 12,4 Milliarden, Inbetriebnahme voraussichtlich 2023

    Beispiel Olkiluoto in Finnland:
    Prognose bei der Planung 2003 – 3 Milliarden Euro, Inbetriebnahme voraussichtlich 2011 => aktuelle Kosten 11 Milliarden, Inbetriebnahme voraussichtlich 2021

    Aktuell gibt es 414 Reaktoren weltweit, mehr als die Hälfte davon sind älter als 30 Jahre, müssten also demnächst ersetzt werden. Über 200 solcher Großbauprojekte müssten also praktisch sofort starten, um auch nur den aktuellen Beitrag zum weltweiten Energiebedarf aufrecht halten zu können! Und dieser Beitrag lautet in Zahlen: 4,4 Prozent ...

    Man braucht also kein Wirtschaftsstudium absolviert zu haben, um zu begreifen, dass sich Atomkraft allein schon auf Grund des Zusammenspiels aus Kosten- und Zeitfaktoren rein rechnerisch nicht ausgehen kann!
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  • ...sie Erneuerbare Energien behindert.

    Unsere Stromnetze werden durch die behäbig regulierbare Grundlastenergie aus AKW geradezu verstopft.
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  • ...bei der CO2-Bilanz schwer gemogelt wird.

    Bau, Wartung sowie Rückbau fehlen in der Berechnung weitgehend. Ganz zu schweigen vom Uranabbau, unter dem vor allem arme, indigene Völker, die sowieso schon vom Klimawandel maximal betroffen sind, besonders leiden.
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  • ...ihr raumfassend menschenfeindliches Gefahrenpotenzial längst erwiesen ist.

    Tschernobyl, Fukushima und mehr Beispiele belegen, dass die Technik letztlich unbeherrschbar ist.
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  • ...es bisher weltweit keine Lösung für die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle gibt.

    Die Verantwortung für den strahlenden Müll wird einfach zukünftigen Generationen hinterlassen.
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  • ...Atomkraft = Atombombe.

    Ihre zivile Nutzung ist in Wahrheit nur ein Alibi für die Aufrechterhaltung der globalen Kriegsmaschinerie.
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Man muss also zum Schluss kommen: KLIMASCHUTZ MIT AKW? SO EIN SCHMÄH!

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