atomstopp: Designierter EU-Energiekommissar verkennt Bedeutung der Atomenergie

14.01.10 - EU-Kommission baut der Atomkraft Brücken für eine strahlende Zukunft

Heftig widersprechen die Vertreter von atomstopp_oberoesterreich dem designierten EU-Energiekommissar Günther Oettinger, wenn er die Atomkraft als vermeintlich notwendige "Brückentechnologie" bezeichnet.

"Wenn Oettinger von "Atomkraft als Brückentechnologie" spricht, meint er gewiss die Brücken, die die EU-Kommission den Atomkraftbetreibern für eine strahlende Zukunft baut. Die EU-Kommission weiß: Ohne Antworten auf die Sicherheitsfrage von Atomkraftwerken und ohne Antworten auf die Endlagerfrage steht die Zukunft der Atomenergie in Europa auf sehr wackeligen Beinen. Und gerade deswegen ist die EU-Kommission bemüht, mit fragwürdigen und zahnlosen EU-Richtlinien in diesen Bereichen den Boden für mehr Akzeptanz aufzubereiten. Ohne EURATOM-Kredite, die von der EU-Kommission vergeben werden, wäre Europa nicht mit 142 Atomreaktoren übersät! Alles, was mit Atomenergie zu tun hat, wird am Europäischen Parlament vorbei verhandelt - allenfalls nichtbindende Stellungnahmen darf das Europäische Parlament zu Atomentscheidungen abgeben!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.

"Weniger als 3% des weltweiten Energieverbrauchs wird durch Atomtechnologie bereitgestellt. Und die Bedeutung der Atomtechnologie ist weltweit im Sinkflug begriffen - sowohl was die Anzahl an Atomreaktoren als auch an verfügbarer Leistung betrifft! Waren es 2009 noch 439 Atomreaktoren weltweit mit einer Anschlussleistung von 372 GW, so sind es aktuell nur mehr 437 Atomreaktoren mit einer Anschlussleistung von 370 GW. Und die Tendenz ist - auch laut einer jüngst veröffentlichten Studie von prognos weiterhin fallend!", so Egger und Schweiger weiter.

"Dass im 7. EU-Rahmenforschungsprogramm (Laufzeit: 2007 - 2013) das Atombudget verdreifacht worden ist und jährlich 618 Millionen Euro für die Atomforschung, aber nur 216 Millionen Euro für die Forschung im Bereich der Erneuerbaren Energien ausgegeben wird, zeigt mehr als deutlich, dass man in Brüssel den Atomkurs ungebremst fortsetzen will. Massive Kostenüberschreitungen beim Atomfusionsreaktor im südfranzösischen Cadarache werden die Europäer noch bitter bezahlen müssen.", so Egger und Schweiger weiter.

"Eine nachhaltige Brücke in die europäische Energiezukunft führt nur über erneuerbare Energiequellen: deshalb muss jede Bevorzugung der Atomtechnologie - finanziell und institutionell - schleunigst beendet werden!", so Egger und Schweiger abschließend an die Adresse des desgnierten EU-Energiekommissars Oettinger.

weitere Informationen:
Roland Egger + 43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
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