Verspätete Störfallmeldungen, falsche Einschätzungen der Atom-Gefahr, Vertuschungen!

29.08.08 - Atomzwischenfälle Temelin- Krsko - Tricastin - Asco - Fleurus: Österreich darf europäischen Wahnsinn nicht länger stützen!

"Beim tschechischen AKW Temelin haben wir im Sommer 2007 aufgedeckt, dass in den letzten Jahren 14 Atompannen der Stufe INES-1 nicht ordnungsgemäß an das Umweltministerium in Wien gemeldet worden sind. Konsequenzen hatte das aber keine! Aus Gründen der Diplomatie hat man sogar darauf verzichtet, die nicht ordnungsgemäß gemeldeten Störfälle bei einem hochrangigen Treffen von österreichischen und tschechischen Abgeordneten anzusprechen!", empören sich die Vertreter von atomstopp_oberoesterreich.

"Eine ordentliche Aufarbeitung durch das zuständige Umweltministerium in Wien, warum die Störfälle nicht, wie im Melker Abkommen mit der Tschechischen Republik vereinbart, zeitgerecht gemeldet wurde, ist bis dato ausständig!", so atomstopp weiter.

Zwtl: Auslösung des europaweiten Atomalarms nach vier Tagen!

"Der jüngste Störfall im belgischen Atomforschungsinstitut Fleurus zeigt auch neuerlich mit aller Deutlichkeit, dass die Behörden die Atomgefahren oft völlig falsch einschätzen: Hieß es noch vor vier Tagen, es bestehe keine Gefahr, wurde heute Nacht europaweiter Alarm ausgelöst! Eine solche Vorgangsweise ist absolut indiskutabel! Im slowenischen Krsko wurde hingegen ein europaweiter Atomalarm ausgelöst, der sich nachträglich als Verkettung von einer ganzen Fehlerreihe herausgestellt hat! Nicht auszudenken, wenn tatsächlich eine großräumige radioaktive Kontamination eingetreten wäre!", so atomstopp weiter.

Zwtl.: Typische erste Reaktion der Behörden: abwiegeln … oder noch besser: vertuschen!

Bei der Pannenserie vom Juli und August 2008 in der französischen AKW-Reinigungsanlage Tricastin hieß es anfangs noch, die Gefahr für die Umwelt sei gering (8. Juli), der Zwischenfall wurde als Anomalie eingestuft (9. Juli), aber dann dennoch Fischen, Wassersport und die Bewässerung von Feldern mit Wasser aus der betroffenen Region verboten (9. Juli) und erst zwei Wochen später wieder aufgehoben (23. Juli).

Der Störfall im spanischen Atomkraftwerk Asco im November 2007, bei dem radioaktiver Wasserdampf ausgetreten war, wurde über Monate hinweg vertuscht und erst im April 2008 an die Behörden gemeldet!

Zwtl.: Österreich darf Atomlobby nicht weiter stützen!

"Österreich ist Zwangsmitglied bei EURATOM: damit muss jede/r ÖsterreicherIn den europäischen Atomwahnsinn mitfinanzieren! Damit muss endlich Schluss sein! Österreich muss aus dem EURATOM-Vertrag, der die Förderung der Atomenergie vorsieht, aussteigen! Je früher - desto besser!", so atomstopp abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 664 421 5613
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
Andreas Reimer +43 664 132 83 70
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