22.09.25 - Während in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, die Atomindustrie sei auf dem Vormarsch, sinkt der Atomstrom-Anteil von Jahr zu Jahr. Der heute in Rom präsentierte WNISR bietet allen die Möglichkeit, anhand der Fakten ein realistisches Bild zu zeichnen.
Immer häufiger sind Schlagzeilen zu lesen wie "
Rückkehr der Atomenergie: Warum Kernkraft plötzlich wieder ein Thema ist", "
Das Tabu bricht - wo die Atomkraft ihr Comeback erlebt", "
Mini-Atommeiler - bricht die Industrie in eine neue Epoche auf?" oder "
Europas neue Atomwelle rollt". Diese Beispiele aus österreichischen und deutschen Medien der vergangenen Wochen zeichnen das Bild einer wachsenden, gar einer vor Durchbrüchen stehenden Industrie.
Die
Realität sieht ganz anders aus und ist anhand von
harten, überprüfbaren Zahlen und Daten dem jährlich erscheinenden World Nuclear Industry Status Report (WNISR) zu entnehmen:"
Auch 2024 ist der Anteil von Atomstrom an der weltweiten Stromerzeugung wieder gesunken - um 0,13 Prozentpunkte - und liegt bei ziemlich genau 9 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit vier Jahrzehnten und liegt mehr als 45 Prozent unter dem Höchststand von 17,5 Prozent im Jahr 1996. Auch wenn 2024 in absoluten Zahlen um 0,5 Prozent mehr Atomstrom produziert wurde als im bisherigen Rekordjahr 2006, ändert das nichts daran, dass diese gefährliche und dreckige Form der Stromerzeugung immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abgleitet, weil saubere und günstige Erneuerbare im raschen Vormarsch sind", erläutert Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! und stellt fest: "Auch dieser geringe Anteil von 9 Prozent kann nur durch
hochriskante Laufzeitverlängerungen aufrechterhalten werden. Schließlich beträgt das
Durchschnittsalter aller gut 400 derzeit betriebenen AKWs 32,4 Jahre und ist im Jahresverleich um etwa 5 Monate gestiegen."
"Wie an diesen Beispielen zu sehen, ist die tatsächliche Situation der Atomindustrie also weit entfernt ist von den Trugbildern, welche die Atomlobby immer wirksamer vermittelt. Der WNISR zeichnet anhand harter Fakten ein realistisches Bild der mit hohen Subventionen am Leben erhaltenen Branche. Auf dieser soliden Informationsbasis kann es gelingen, die Ressourcenvergeudung für diese gefährliche Industrie zu beenden und den Ausbau der Erneuerbaren mit dem notwenigen Tempo voranzutreiben" ist Stoiber überzeugt.
Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51