Gesundheitsministerin Kdolsky bei Gefahren der Atomindustrie heillos überfordert?
06.04.08 - Keine Antwort auf offenen Brief zu: Wird die Gesundheit der Bevölkerung den Interessen der Atomindustrie geopfert?
Anlässlich des morgigen Weltgesundheitstages 2008 reagieren Vertreter von atomstopp_oberoesterreich mit Empörung: "Gesundheitsministerin Kdolsky ist offensichtlich heillos überfordert: Bereits Ende Feber wollten wir von der Gesundheitsministerin eine Stellungnahme, ob genetische Schäden durch die Atomenergie toleriert werden, welche konkreten Schutzmaßnahmen - nicht nur angesichts des grenznahen Atomkraftwerks Temelin - gesetzt werden und wie Österreich sicherstellt, dass der Schutz der Bürger vor Gesundheitsgefahren nicht von der Atomindustrie unterlaufen wird und genetische Schäden wissentlich toleriert werden! Jedes Atomkraftwerk stellt eine permanente Strahlungsquelle dar! Antwort haben wir von der Gesundheitsministerin bis heute keine erhalten!", so die Vertreter von atomstopp_oberoesterreich empört.
Zwtl.: Nachweisbare Zunahme von Kinderkrebsfällen!
"Es ist ein Skandal, wenn die österreichische Gesundheitsministerin keinen Bedarf sieht, dem strategischen Ansatz "Gemeinsam für die Gesundheit" - wie im Weissbuch der EU-Kommission vom Oktober 2007 festgelegt - Rechnung zu tragen. Österreich ist umringt von Atomkraftwerken. Der Bezirk Freistadt liegt sogar innerhalb des 50 km Umkreises zum Atomkraftwerk Temelin. Laut einer im Auftrag des deutschen Bundesamtes für Strahlenschutz erstellten Studie wird bereits eine nachweisbare Zunahme von Kinderkrebsfällen in einer Entfernung von 50 km zu Atomanlagen feststellt. Die Gefahr für österreichische Kinder kann demnach durchaus real sein!", so atomstopp weiter.
Zwtl.: Genetische Schäden durch Atomindustrie tragbar und gerechtfertigt?
Ausdrücklich wird im Weissbuch der EU-Kommission vom Oktober 2007 auf den Schutz der menschlichen Gesundheit als Verpflichtung gemäß Art. 152 EG-Vertrag hingewiesen.
Fraglich ist allerdings, ob die Empfehlungen für Grenzwerte der Internationalen Strahlenschutzkommission diese Verpflichtung berücksichtigt. Die Strahlenschutzkommission kommt 1958 zum Schluss, dass die gültige Strahlendosis eine beträchtliche Belastung durch genetischre Schäden bedeuten würde. Sie könne aber als tragbar und gerechtfertigt angesehen werden im Hinblick auf die Vorteile, die erwartungsgemäß durch die Anwendung der Atomenergie erwachsen. "Wir erwarten uns von Gesundheitsministerin Kdolsky eine klare Stellungnahme, ob und in welchem Ausmaß sie Beeinträchtigungen des Erbguts durch die Atomindustrie als gerechtfertigt ansieht.", so atomstopp.
"Gesundheitsministerin Kdolsky ist dringendst aufgefordert, sich der Realität der grenznahen Atomanlagen zu stellen und die entsprechenden Schutzmaßnahmen in Abstimmung mit weiteren verantwortlichen Ministerien zu treffen.", so atomstopp_oberoesterreich abschließend.
Weitere Informationen:
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
Roland Egger + 43 664 421 56 13