Der Anteil der Kernkraft in Tschechien steigt

01.08.24, Quelle: Ceskobudejovicky denik, Irena Honsnejmanova, Übersetzung: OIZP/BIU

Die tschechische Regierung hat kürzlich beschlossen, zwei neue Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany fertig zu stellen, die von der koreanischen Firma KHNP gebaut werden sollen.
In den nächsten fünf Jahren werden die Politiker auch über den Bau von zwei weiteren Blöcken in der Lokalität Temelin diskutieren. Die Datenredaktion von Deník hat untersucht, wie viel Energie in der Tschechischen Republik heute aus Kernkraft gewonnen wird und wie wir im Vergleich zu den Nachbarländern dastehen. In der Tschechischen Republik gibt es derzeit zwei Kernkraftwerke, die beide von der CEZ-Gruppe betrieben werden.


Es gibt vier Reaktorblöcke in Dukovany in der Region Trebic, die zwischen den Jahren 1985 und 1987 in Betrieb genommen wurden. In Temelin in der Region Èeské Budìjovice Budwes) gibt es zwei Reaktorblöcke. Auch hier wurde vor der Samtenen Revolution mit dem Bau begonnen, doch wurden sie erst in den Jahren 2000 und 2002 in Betrieb genommen. Im Vergleich zu den Blöcken in Dukovany haben sie etwa die doppelte Leistung.

Nach Angaben des Think-Tanks Ember erzeugten die tschechischen Kernkraftwerke im vergangenen Jahr etwa 30,5 GWh Strom. Das sind etwa zwei Fünftel der jährlichen Stromerzeugung in der Tschechischen Republik. Nur geringfügig mehr Energie wurde aus der Kohle erzeugt, deren Anteil an der Stromerzeugung in den letzten Jahren langsam zurückgegangen ist. Dennoch bleibt die Tschechische Republik nach Polen das Land mit dem zweitgrößten Anteil an der Stromerzeugung aus Kohle in Europa.

Wir hinken der Welt hinterher....

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinkt unser Land bei der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen hinterher. So wurden im vergangenen Jahr nur etwa 4 Prozent unserer Energie aus der Sonne und ein Prozent aus der Windkraft gewonnen.

Der höchste Anteil an Kernenergie in Europa wird in Frankreich erzeugt - etwa zwei Drittel. An zweiter Stelle lag im vergangenen Jahr die Slowakei mit mehr als 60 %, gefolgt von Ungarn, Belgien und Bulgarien, wobei die beiden letztgenannten Länder praktisch den gleichen Anteil wie die Tschechische Republik haben.

Das benachbarte Deutschland setzte im vergangenen Jahr am meisten auf Wind- und Kohlestrom, Österreich auf Wasserkraft und Polen auf Kohle. Während Deutschland in den letzten Jahren seine Kernkraftwerke stillgelegt hat, hat Polen entschieden, auf Kernkraft zu setzen, um sich auf die Abkehr von der Kohle vorzubereiten.

Nach Angaben der World Nuclear Association sind weltweit 440 Kernreaktoren in Betrieb und weitere 64 im Bau. Die meisten Reaktoren sind in den Vereinigten Staaten (94) in Betrieb, gefolgt von Frankreich und China mit 56 Reaktoren. China (25) und Indien (7) haben die meisten Reaktoren im Bau, während die Türkei, Russland und Ägypten jeweils vier bauen.
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