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Spannung im Atomkraftwerk Saporischchja. Russen nutzen das Kraftwerksgelände als Stützpunkt für Kampfdrohnen, behauptet Kiew

07.05.24, Quelle: Hospodárské noviny, S. 7, Vaclav Lavicka, Übersetzung: OIZP/BIU

Spannung im Atomkraftwerk Saporischchja. Russen nutzen das Kraftwerksgelände als Stützpunkt für Kampfdrohnen, behauptet Kiew
Die Ukraine hat Russland beschuldigt, das Kernkraftwerk Saporoschje als Basis für den Start von Selbstmorddrohnen für Kampfeinsätze zu nutzen. Russland hat die Anlage im Südosten der Ukraine Ende Februar 2022 militärisch in Besitz genommen. Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind dort ständig als Beobachter stationiert und überwachen die Situation auf dem AKW-Gelände und in der Umgebung der Anlage.

"Die Russen nutzen die Tatsache aus, dass die Sicherheits- und Verteidigungskräfte der Ukraine im Umkreis von einem halben Kilometer um das Kraftwerk keinen Vergeltungsbeschuss durchführen dürfen", teilte Andriy Chernyak, ein Vertreter der Hauptverwaltung des militärischen Geheimdienstes, in Kiew mit. Ihm zufolge haben die russischen Besatzer direkt neben dem sechsten Kernkraftwerksblock eine Startrampe für Drohnen mit ihrer gesamten Ausrüstung sowie ein Ausbildungszentrum für Drohnenbediener eingerichtet.

Die ukrainische Seite behauptet, dass sie aus Sicherheitsgründen keine militärischen Vergeltungsmaßnahmen gegen die russischen Besatzer in der Region Saporischschja ergreifen kann. Aus den regelmäßigen Monatsberichten der Internationalen Atomenergiebehörde geht jedoch hervor, dass von einer Beruhigung der Situation rund um das größte Kernkraftwerk Europas keine Rede sein kann.

Die Experten der IAEA übermitteln fast täglich Berichte über die aktuelle Lage. Am vergangenen Dienstag meldeten sie heftigen Beschuss in unmittelbarer Nähe der Atomanlage. Das Ziel waren vermutlich Drohnen, die in der Nähe des Ausbildungszentrums flogen. Diese Situation wiederholte sich am Donnerstag, als die Russen Berichten zufolge einen weiteren Angriff erlebten. Es kam weder zu Sachschäden noch zu Verlusten an Menschenleben.

Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Freitag haben Experten, die im Kernkraftwerk Saporischschja stationiert sind, noch keine Drohnen beobachtet, die von dort gestartet sind, und sie haben auch keine Startplätze bestätigt. Der Grund dafür könnte sein, dass die Besetzer ihnen nicht überall Zugang gewähren. Als IAEA-Experten vor kurzem das Gebäude inspizierten, in dem die Turbine des Reaktorblocks 5 installiert ist, durften sie zwar drei Stockwerke besichtigen, aber den westlichen Teil des Gebäudes nicht betreten.

Ukrainischer Angriff ....

Der letzte größere Zwischenfall im AKW Saporischschja ereignete sich am 7. April. Die russische Zeitung "Vedomosti" schrieb, die Anlage sei Ziel "einer Reihe von Angriffen ukrainischer Drohnen" gewesen. Ihre Ziele waren der sechste Block, das Ausbildungszentrum und auch die Umgebung des Frachthafens. Die IAEA-Zentrale in Wien, die noch am selben Tag reagierte, bestätigte den Angriff: "Zum ersten Mal seit November 2022 ist Europas größtes Kernkraftwerk direktes Ziel einer Militäraktion geworden, was einen klaren Verstoß gegen die fünf Grundprinzipien für den Schutz dieser Kapazität darstellt, die Generaldirektor Rafael Mariano Grossi auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrats im vergangenen Mai dargelegt hat.

"Die Russen haben das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine nahe der Stadt Enerhodar Ende Februar 2022 in ihre Gewalt gebracht. Seit dem 1. September desselben Jahres sind Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde mit Sitz in Wien vor Ort. Im Oktober desselben Jahres ordnete Präsident Wladimir Putin an, dass die Anlage in das Eigentum der Russischen Föderation übergeht
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