Schilder "Achtung Radioaktiv" vor den Reaktoren des AKW Temelín

Tschechiens Präsident Pavel gefährdet mit Schrumpfreaktor in Temelín Grenzregion

20.07.23 - Obwohl kein Projekt nur annähernd bewilligungsfähig, geschweige denn baureif ist, will Tschechiens Präsident den beschleunigten Bau eines SMR in Temelín. Nicht nur für die Grenzregion sind das gefährliche Pläne.

,,Tschechiens Atomlobby hat sich in den Kopf gesetzt, beim Bau eines SMR (Small Modular Reactor) eine Führungsrolle in Europa einzunehmen und dazu im Herbst 2022 den South Bohemia Nuclear Park in Temelín proklamiert. Dabei ist schon der Begriff eine Irreführung: Der SMR von Rolls Royce, einer von sieben, die der weitgehend staatliche tschechische Atomstromkonzern CEZ in die engere Wahl gezogen hat, soll mit 470 MWe so viel leisten wie einer der Reaktorblöcke von Dukovany. Er wäre also mit einem herkömmlichen Meiler vergleichbar und damit weder ,,small" noch ,,modular", existiert aber ohnehin noch nicht. Das gilt auch für alle anderen SMR-Konzepte: Sie alle gibt es bestenfalls in Computersimulationen. Trotzdem träumt Tschechien von einem ersten fertigen Schrumpfmeiler im Jahr 2032", illustrieren Herbert Stoiber, Geschäftsführer und Roland Egger, Obmann von atomstopp_atmkraftfrei leben! die Illusionen der tschechischen Atomlobbyisten.

,,Angesichts dieser Tatsachen, die auch die tschechischen Atomkraftbefürworter akzeptieren müssen, kann die jüngste Forderung des tschechischen Präsidenten Petr Pavel nur als Drohung empfunden werden: Bei seinem Besuch in Südböhmen Mitte der Woche forderte er eine Beschleunigung der ohnehin bereits gefährlich utopischen SMR-Pläne in Temelín. Präsident Pavel zufolge soll zeitgleich mit dem Bau eines großen Reaktors in Dukovany ein Schrumpfmeiler in Temelín entstehen", warnen Stoiber und Egger.

,,Dabei gilt für SMRs noch mehr als für herkömmliche Atommeiler: Sie sind zu teuer, zu spät, zu gefährlich und zu dreckig, als dass sie die Erdüberhitzung abbremsen könnten. Es ist also dringend an der Zeit, dass die österreichische Bundesregierung aktiv wird und sowohl auf bilateraler als auch auf EU-Ebene Maßnahmen ergreift, um zu verhindern, dass in Temelín je mit SMRs experimentiert wird" fordern Stoiber und Egger die Bundespolitik zum Handeln auf, die - im Unterschied zu Oberösterreichs Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, der sich massiv gegen den South Bohemia Nuclear Park stellt - hier weitgehend untätig ist."

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
Roland Egger, +43 680/23 93 019
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