atomstopp: EURATOM will sich auch weiterhin an der Forschung neuer Reaktortypen beteiligen

12.02.16 - Auch mit österreichischen Steuergeldern, Herr Wissenschaftsminister Mitterlehner? Nein danke!

„Es ist schon erstaunlich, dass still und leise die Fortsetzung von Forschungen an „neuartigen“ Reaktortypen geplant wird und das Antiatom-Land in Vertretung „seines“ Wissenschaftsministers eine Zustimmung zu diesen Projekten plant.“, sind Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich empört.

Wie World Nuclear News berichten gibt es auf EU-Ebene schon die grundsätzliche Zustimmung, auch bis zum Jahr 2025 am internationalen Generation IV Forum teilzunehmen. Beteiligt am Forschungsprogramm sind 13 Staaten, für die Atomkraft eine Zukunftstechnologie darstellt (u.a. die USA, Argentinien, Brasilien, Kanada, China, Japan, Russland, Südkorea, Südafrika, die Schweiz und die Europäische Union über EURATOM). Im Mittelpunkt der Forschungen steht die Entwicklung von Schnellen Brütern, die wesentlich auf der Produktion von Plutonium beruhen. Forschungsreaktoren sollen in Belgien, Rumänien, Frankreich entstehen und in einem der drei folgenden Staaten: Slowakei, Ungarn oder Tschechien.

„Manche österreichische Politiker_innen betonen ja immer, dass eine Mitgliedschaft Österreichs bei EURATOM wichtig sei, um die europäische Atompolitik mitbestimmen zu können. Falls Wissenschaftsminister Mitterlehner seine Zustimmung für diese atomaren Forschungen gibt, die mit dem Ziel eines europaweiten Atomausstiegs nicht vereinbar sind, zeigt er seine wahre Einstellung zur Atomkraft. Anstatt sich umfassend für ein Ende der Förderung der Atomindustrie einzusetzen und alle finanziellen Mittel in Richtung des Ausstiegs aus der Atomkraft zu setzen, gibt er seine Zustimmung für Forschungen an unerprobten Reaktortypen. Und das mit unseren österreichischen Steuergeldern, weil die Bundesregierung uns zur Mitgliedschaft beim europäischen Atomförderverein zwingt!“, so Roland Egger und Gabriele Schweiger weiter.

„Wir appellieren an Wissenschaftsminister Mitterlehner bei der anstehenden Entscheidung über die Fortsetzung des Forschungsprogramms klar und deutlich „Nein danke“ zu sagen. Das erwartet sich die österreichische Bevölkerung von „ihrem“ Wissenschaftsminister.“, so Egger und Schweiger abschließend.
Weitere Informationen:

Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625
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