atomstopp: Tschechische Atomaufsicht SUJB verschiebt Entscheidung über Gefahrzeitverlängerung für Dukovany auf März 2016

14.12.15 - Österreichisches Umweltministerium muss Umweltverträglichkeitsprüfung verlangen

„Dass die tschechische Atomaufsicht SUJB nach den alarmierenden Meldungen über die mangelhaften Schweißnähte im Atomkraftwerk Dukovany die Entscheidung über die Laufzeitverlängerung auf März 2016 verschiebt, ist ein Eingeständnis, dass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann und das Vertrauen in den Atomkonzern wohl nachhaltig erschüttert ist“, so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich in einer Reaktion auf heutige tschechische Medienberichte.

„Es liegt der Verdacht nahe, dass SUJB damit versucht, ein wenig Gras über die Sache wachsen zu lassen, bevor die gewünschte Laufzeitverlängerung der beiden älteren Reaktoren in Dukovany reibungslos über die Bühne gebracht werden kann. Um so unverständlicher ist es, dass das österreichische Umweltministerium immer noch nicht auf die Idee gekommen ist, die alarmierenden Meldungen zum Anlass zu nehmen, eine Umweltverträglichkeitsprüfung zur geplanten Gefahrzeitverlängerung von Dukovany einzufordern! Vor dem Bekanntwerden der mangelhaften Schweißnähte, bei der Übergabe von 35.000 Unterschriften für eine UVP für Dukovany im Feber 2015, meinte Umweltminister Rupprechter sogar noch diplomatisch, die tschechische Regierung würde sich grundsätzlich positiv zu einer UVP positionieren.“, so Egger und Schweiger weiter.

„Die Zeit der Diplomatie sollte angesichts der Vorgänge in Dukovany vorbei sein. Aus unserer Sicht muss das österreichische Umweltministerium vehement für eine UVP eintreten und dazu alle ihr zustehenden Mittel einsetzen. Das ist das Mindeste, dass sich die Bevölkerung von ihrem Umweltminister erwartet!“, so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625
↑ Nach oben ↑