Warnung vor möglicher 100% Kostensteigerung bei "Zukunftstechnologie" ITER
17.09.08 - Wieviel zahlt Österreich als EURATOM-Mitglied wirklich an die Atomindustrie?
Der internationale Forschungsreaktor ITER (=International Thermonuclear Experimental Reactor) zur Stromgewinnung aus Kernfusion wird um mindestens 10% , wenn nicht sogar bis zu 100% teurer werden als geplant, warnte der stellvertretende ITER-Direktor bei einem Symposium zu Fusionstechnologie in Rostock. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise werden für die Kostensteigerungen verantwortlich gemacht.
Zwtl.: Österreich wird zur Kasse gebeten - dank ÖVP-Entscheidung!
"10 Milliarden Euro wurden für das Projekt veranschlagt - die Hälfte davon hat die Europäische Union zu tragen! Und Österreich als Mitglied bei EURATOM wird also voraussichtlich kräftig zur Kasse gebeten werden! Immerhin war es ÖVP-Forschungsministerin Gehrer, die 2004 in Brüssel für das ITER-Projekt gestimmt hat! Wir werden heute noch an den Wissenschaftsminister Hahn appellieren, dass es aus Österreich keine zusätzlichen Mittel für den ITER geben darf! Es ist völlig ungesichert, ob die ITER-Technologie geeignet ist, jemals Strom im kommerziellen Maßstab zu liefern. Vorsichtige Prognosen meinen, in 50 Jahren könnte es soweit sein!", so die Vertreter von atomstopp_oberoesterreich als Reaktion auf die angekündigte Kostensteigerung.
Zwtl.: Milliarden Euro werden in Atomforschung gebunden! - Kritik der IEA
"Die Internationale Energie Agentur (IEA) hat erst kürzlich die Energie-Forschung in der Europäischen Union kritisiert: 40% des gesamten Budgets im 7. Rahmenforschungsprogramm würde für die Kernfusion gebunden sein! Und das sei überproportional hoch! Die Finanzmittel sollten für die kurzfristigst realisierbaren Möglichkeiten verwendet werden!", zitiert atomstopp die IEA.
Zwtl.: Wieviel zahlt Österreich wirklich an EURATOM?
"Es ist ein gut gehütetes Geheimnis, wie viel Österreich wegen seiner Zwangsmitgliedschaft bei EURATOM zahlen muss! Gesichert sind die Zahlen aus dem Jahr 2004: 40 Millionen EURO waren es damals. Mit der Verdreifachung des Atombudgets im 7. Rahmenforschungsprogramm müssen wir auch von einer Verdreifachung des Österreichanteils ausgehen - also mehr als 100 Millionen EURO. Es wäre ein Skandal, wenn nun Österreich wegen der Kostenüberschreitungen beim ITER-Projekt weiter zur Kasse gebeten wird und noch mehr Atomgeld abliefern muss! Die Bundesregierung muss unmissverständlich klarstellen: Kein zusätzlicher Cent aus Österreich geht an die Atomlobby! 30 Jahre nach dem "Nein" der ÖsterreicherInnen zur Nutzung der Atomenergie ist es höchste Zeit die Zahlungen an EURATOM einzustellen und aus dem EURATOM-Vertrag, der die Förderung der Atomlobby in seiner Präambel festschreibt, auszusteigen!", so die Vertreter von atomstopp abschließend.
Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
Andreas Reimer +43 664 132 83 70