Atomstrom verseucht heimische Stromnetze!

23.04.08 - Energieversorger und Politik müssen Anti-Atom-Einstellung der Bevölkerung respektieren!

Fotos von Aktion unter: www.atomkraftfrei-leben.at/gallery.php

Anlässlich des 22. Jahrestages des Reaktorunfalls in Tschernobyl machen Umweltorganisationen auf die zunehmende "Atomstromverseuchung" der heimischen Stromnetze bei gleichzeitig weitgehend untätiger Energiepolitik aufmerksam. "Seit Jahren steigen die Atomstromimporte nach Österreich, steigen die Atomstromtransite durch Österreich, machen die heimischen Energieversorger lukrative Geschäfte mit dem Atomstromhandel!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich. "Österreich leistet dieser Entwicklung mit dem Bau neuer Leitungen noch Vorschub und verabsäumt es im eigenen Haus, seine Aufgaben zu machen und den Verbrauch zu senken, so Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation VIRUS.

"Wir fordern die österreichischen Energieversorger auf, aus dem Atomstromhandel auszusteigen! Die Politik darf den Atomstromtransiten durch Österreich keinen weiteren Vorschub leisten, wenn sie nicht den letzten Rest an glaubwürdiger Anti-Atom-Politik verspielen will!", so die Umweltschützer unisono.

Zwtl.: Österreichs Energieversorger verkaufen sich willig an Atomstromkonzerne

Österreichs Energieversorger verkaufen sich willig an Atomstromkonzerne. Der deutsche Atomstromkonzern RWE hält 49% an der Kärntner KELAG, der französische Atomstromkonzern EdF 25% an der steirischen STEWEAG/Steg. "Der Einstieg von Atomstromkonzernen in Oberösterreich durch die Teilprivatisierung der Energie AG wurde in letzter Sekunde verhindert!", so Egger weiter.

Zwtl.: Österreicher wollen keinen Atomstrom!

Obwohl Umfragen zeigen, dass sich 9 von 10 ÖsterreicherInnen für einen Stopp von Atomstromimporten aussprechen. "Aber anstatt nachhaltig aus dem Atomstromhandel auszusteigen, betreiben die Energieversorger Etikettenschwindel und teilen einfach ihr Stromangebot in "grüne" Stromprodukte (wie Garantiert Regionalstrom, 100% Wasserkraft!, etc.) und in Produkte mit dementsprechend höherem Atomstromanteil. Bei den KundInnen wird damit mit einem scheinbar unbedenklichen und sauberen Image geworben.", kritisiert Schweiger.

Zwtl.: Neue 380 kV-Leitungen für noch mehr Atomstromtransite durch Österreich!

Die 380 kV-Leitungen durch Salzburg und Oberösterreich sowie das Burgenland und die Steiermark stossen auf massive Ablehnung bei der betroffenen Bevölkerung. "Die Steiermarkleitung wurde genehmigt, ohne die Verbundgesellschaft zu Investitionen in Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion zu zwingen. Dass gerade diese Leitung dem Transit in das Rekordimportland Italien dient, ist evident, auf ihr kann bis zum 17-fachen des steirischen Stromverbrauches transportiert werden. Noch klarer ist dies bei Plänen, in Niederösterreich neue Höchstspannungsleitungen zu den AKW in der Tschechischen Republik bzw. der Slowakischen Republik zu errichten", so Rehm. Die "Stupava Leitung" wurde bereits in den 1990er Jahren zur Bewilligung eingereicht, dann aber wegen dem AKW Mochovce fallengelassen, bis genügend Gras über die Sache gewachsen ist und nun die italienische ENEL in Mochovce neu ausbauen will.

Mit neuen 380-kV Schleusen soll nicht einer Atomkraftwerkstechnologie weiterer Vorschub geleistet werden, die weder ein ausreichendes Sicherheitsniveau aufweist, noch genügend Potenzial hat, einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten," so Rehm , Schweiger und Egger abschließend.

Rückfragehinweis:

Wolfgang Rehm 0699 124 199 13
Roland Egger 0664 421 56 13
Gabriele Schweiger 0664 390 77 09
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