Tschechien: Die Aktivität des chinesischen Interessenten im Bau des AKW Dukovany hat aufgehört

13.12.20, Quelle: Denik N, Übersetzung: BIU/OIZP

Während der Premierminister Andrej Babis den Ausschluss der Russen und Chinesen aus dem tschechischen Atom-Auswahlverfahren zugegeben hat, die chinesische Gesellschaft China General Nuclear Power Group (CGN) ist schon seit einer längeren Zeit nicht zu sehen. Man kann sie nicht einmal in den Medien sehen und die sich um die Atomkraft bewegenden Menschen einigen sich daran, dass sich die Firma an den Sieg im Auswahlverfahren nicht mehr verlässt. In dem Prager Büro der chinesischen Firma hat man ihre Angestellten seit seinem Jahr nicht gesehen. CGN hat dabei Probleme mit den Sanktionen der Vereinigten Staaten, die gleich so hart sind wie im Falle der technologischen Firma Huawei.

Die Teilnahme der chinesischen Staatsfirma CGN am Bau des neuen Atomblocks in Dukovany ist ein Albtraum der tschechischen Geheimdienste. Das dortige kommunistische Regime tritt gegenüber Tschechien aggressiv auf, die chinesischen Hacker haben zum Beispiel in der Vergangenheit das tschechische Außenministerium attackiert. CGN ist ähnlich wie Huawei auf der Sanktionsliste der USA.

In der Zeit der regen Debatten über das Atomauswahlverfahren sieht aber die Situation so aus, dass CGN vor hat, sich nur formal anzumelden. Im Unterschied zu den restlichen vier Konkurrenten aus den USA, Südkorea, Frankreich oder Russland entwickelt CGN keine Aktivität in dieser Richtung und in ihrem Prager Büro hat man ihre Angestellten seit einem Jahr nicht gesehen.

"Das Büro haben sie hier immer noch. Aber seit einem Jahr war niemand von ihnen hier," bestätigte die Hausverwalterin die Situation im CGN-Büro.

Die restlichen Interessenten für den Bau des neuen Atomblocks in Dukovany waren dabei in der letzten Zeit sehr aktiv. Der EdF-Direktor hat zum Beispiel im November den tschechischen Premierminister Babis in Prag getroffen. Die einzige Aktivität von CGN im letzten Jahr war der Versuch, 10.000 Schutzmasken der Gesellschaft CDEZ im Rahmen des Kampfs gegen Coronavirus zu geben. "Ihre Aktivitäten haben in der letzten Zeit aufgehört. Meiner Meinung nach hat CGN die Aufgabe bekommen, sich nur formal anzumelden - das ist aber nur meine Spekulation," sagte der Zeitung Denik N die Vorsitzende des Staatsamts für Kernsicherheit Dana Drabova.

Während sich alle Interessenten für den Bau des neuen Atomblocks in Dukovany bemüht haben, die Behörde zu kontaktieren, CGN hat dies nicht gemacht. "Die restlichen vier zeigen ab und zu solch eine Aktivität, die Chinesen nicht," beschrieb Drabova.


CGN hat sich in der Vergangenheit zur Hilfe mit den Medienauftritten eine der größten tschechischen PR - Agenturen AMI Communications zur Hilfe genommen. Roman, Binder, der sich um den chinesischen Klienten in AMI gekümmert hat, bestätigte, dass der Firma CGN die Propagation nur im Jahre 2017 gemacht wurde, danach hat man für sie nichts mehr gemacht.


Mit der halbstaatlichen Energiefirma CEZ hat CGN ein Verständnismemoradnum unterzeichnet. Das liegt im klassischen Informationsaustausch, zu dem es mit allen Interessenten für den Bau der neuen Atomquelle in Dukovany kommt.

Der kleine CEZ-Aktionär Michal Snobr meint, dass die Chinesen ihr Interesse für den Bau des Atomreaktors nicht ernst nehmen. "Es ist ganz klar, dass sie sich formal melden, damit sie Erfahrungen gewinnen. Sie sind hier nicht aktiv, sie wollen vor allem Informationen über das Auswahlverfahren bekommen," meint Snobr, der ein lauter Gegner der neuen Atomquelle ist.

An bedeutenden und Regierungsaktionen ist CGN anwesend. Es geht aber um ein Minimum, das jede Gesellschaft mit dem Interesse für das Auswahlverfahren absolvieren muss. »Die Gesellschaft CGN nahm voriges Jahr an allen Verhandlungsrunden des Investoren mit den potenziellen Lieferanten teil. Sie äußerte das Interesse, am Auswahlverfahren teilzunehmen. Und voriges Jahr organisierte CGN in Prag ein Treffen mit den tschechischen Firmen, im Rahmen dessen die Memoranden über die Zusammenarbeit unterzeichnet wurden,« sagte der Vertreter des Industrieministeriums Rene Nedela.

Einige Aktivitäten entwickeln die Gesellschaften direkt in der Dukovany - Umgebung und in der Stadt Trebic. Die Koreaner machen schon seit Jahren die Dukovany - Umgebung schöner, worauf auch die russische Firma Rosatom reagierte und sich in dieser Richtung auch engagiert hat. Dort finden auch informative Treffen mit den Chefs der Hauptatomgesellschaften, die dort ihre Projekte präsentieren.

Diese Aktionen organisiert der Energieverband Trebic. Seine Vertreter haben die Chinesen zum letzten Mal beim runden Tisch vor zwei Jahren gesehen. »Wir wurden auch nach China eingeladen, aber damals hatten wir einen Tod in der Famalie, so konnten wir nicht teilnehmen und seitdem haben wir über sie nichts gehört. Auch die kommunalen Politiker merken, dass man über sie in der letzten zeit nichts hört, was im Kontrast mit den aktiven Koreanern und Russen steht.

"In den letzten zwei Jahren sind sie nicht aktiv," sagte der Zeitung Denik N der Bürgermeister von Trebic Jan Pacal.

Technologisch kann laut Dana Drabova von SUJB die chinesische Firma CGN konkurrieren. Aber gleich wie die russische Firma Rosatom hat die chinesische Firma ein grundsätzliches Problem - die Sicherheit. Und das wegen der Anbindung an das Totalitätsregime an der Spitze mit der kommunistischen Partei, die sich gegenüber Tschechien und den NATO - Verbündeten aggressiv verhält.
Die chinesische Botschaft hat die Fragen von Denik N betreffend den Sicherheitsgefährdungen nicht direkt kommentiert. "China und Tschechien sollten aufgrund der Prinzipien der Gleichheit, des gegenseitigen Gewinns und Vorteile für beide Seiten zusammenarbeiten," antwortete die Botschaft.

Die Chinesen versichern auch, dass ihre Firmen keine Gefährdung darstellen. "Die chinesischen Gesellschaften haben immer die Gesetze und Vorschriften eingehalten, sowie die nationalen Gesetze und Vorschriften, Marketing- Regelungen und Regelungen des Rechtsstaats," ergänzte die Botschaft.
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