05.03.24 - Im Rahmen der bevorstehenden Europawahlen und des Gedenkens an die endlose Katastrophe von Fukushima fordern Anti-Atom-Organisationen aus ganz Europa alle EU-Abgeordneten auf, sich am 12. März einer Menschenkette als Zeichen gegen das aggressive Lobbying der Atomindustrie anzuschließen.
atomstopp_atomkraftfrei leben! hat alle österreichischen EU-Abgeordneten persönlich zur Teilnahme an der Menschenkette eingeladen. Organisiert wird sie mit der atomstopp_ Kooperationspartnerin
Reaction en chaîne humaine, einer Anti-Atom-Organisation aus Frankreich.
"Die Menschenkette für den Ausstieg aus Atomenergie wird am 12. März von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr direkt vor dem EU-Parlament in Straßburg gebildet. An diesem Tag sind die Europa-Abgeordneten bei der Plenarsitzung anwesend und die Zeit wurde so gewählt, dass für alle Parlamentarier_innen eine Teilnahme möglich ist. So können sich die Wähler_innen ein Bild machen, wer gegen die Atomlobby aufsteht", lädt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! zu geschlossener Teilnahme ein.
Der Atomindustrie werden in völlig unkalkulierbarer Weise Milliardensummen hinterhergeworfen. Beispielsweise ist der AKW-Bau im französischen Flamanville bislang um 15,8 Milliarden Euro teurer geworden als geplant. Das entspricht einer Verteuerung um 480 Prozent, denn bei Baubeginn 2007 waren 3,3 Milliarden Euro vereinbart. Dabei ist die horrende Preissteigerung auf 19,1 Milliarden nur vorläufig, da die für 2012 versprochene Fertigstellung bis heute nicht gelungen ist.
Wer solche Summen bewegt, wer seinen fix vereinbarten Preise derart überschreiten kann, der kann auch beim Lobbying mit dicker Brieftasche agieren. Daher verwundert es nicht, dass die Atomindustrie auf EU-Ebene einen Erfolg nach dem anderen feiern kann, sei es bei der Taxonomieverordnung oder bei der Strommarktreform, mit denen sich Frankreich Atomstrom grünwaschen lässt. Berauscht von solchen Erfolgen fordert Frankreich jetzt, dass Atomenergie in der EU den Status eines "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) bekommen soll und als solches "wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse" im großem Stil staatlich gefördert wird.
"Die Abgeordneten zum Europäischen Parlament haben es in der Hand, den so dreisten wie teuren Vorstößen der Atomindustrie einen Riegel vorzuschieben und sich klar gegen die finanzstarke Atomlobby zu positionieren. Sie müssen die AKW-freie Staatenmehrheit in der EU stärken, um die milliardenschwere Geldvernichtung der Atomindustrie zu beenden. Nur wenn die Förderung der
zu langsamen, zu teuren, zu dreckigen und zu gefährlichen AKWs beendet wird, kann der Ausbau der Erneuerbaren rasch gelingen", fordert Stoiber, angesichts der überall spürbaren Klimakrise keine weitere Zeit mehr zu verlieren.
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Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51