atomstopp: Atomare Bedrohungen rundum, während Fukushima mahnt!
10.03.23 - Warnung und Grund zum Überdenken der Energiestrategie Europas sollte der 11. März eigentlich sein. Doch das Gegenteil ist der Fall. Was läuft da schief? Wir sagen: EURATOM ist das Grundübel!
»Gerade mal 12 Jahre ist es her, dass eine Mehrfach-Kernschmelze in Fukushima der Menschheit die begrenzte Beherrschbarkeit von AKW drastisch vor Augen geführt hat - und schon scheinen alle Erkenntnisse daraus wieder verpufft wie Schall und Rauch: Frankreich pfeift auf eine Energiewende und setzt mit klapperalten Reaktoren auf Atomstrom, als gäbe es kein Morgen. Lieber werden Unsummen in Reparaturen schwerwiegender konstruktiver Serienfehler bei AKW gepumpt, als in zukunftstaugliche Energiequellen. Tschechien plant den Bau weiterer Reaktoren in Temelin und Dukovany und posaunt zusätzlich noch großspurige Pläne für neue Reaktorkonzepte. Währenddessen geht in der Slowakei ein Meiler mit einer Konzeption aus den 1970ern in Betrieb - ein fatales Hasardspiel, vor dem sogar einst baubeteiligte Ingenieure warnen. Und basierend auf den Bestimmungen des EURATOM-Vertrags lässt sich die Europäische Union sogar dazu hinreißen, Atomkraft per Taxonomie-Verordnung als grün und somit als förderungswürdig zu deklarieren!«, empören sich Gabriele Schweiger und Roland Egger von atomstopp_oberoesterreich.
»Muss wirklich erst direkt in Europa eine nukleare Katastrophe eintreten, damit endlich die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden und Atomkraft aus dem Zukunftsportfolio verbannt wird? Zynisch gesagt stehen die Chancen gut, denn in der kriegsgebeutelten Ukraine beschießt der Aggressor Russland ohne Hemmungen wiederholt die riesige Atomanlage in Saporischschja - und riskiert so einen nächsten schweren GAU«, warnen Schweiger und Egger.
»Wir sehen die EU-Kommission in der Pflicht, die ungebremste Förderung der Atomindustrie - vertraglich verbrieft durch EURATOM - endlich ernsthaft zu überdenken! Es ist keine Frage OB ein nächster GAU passiert, sondern nur WANN und WO. Mit der Abschaffung von EURATOM und der daraus resultierenden einseitigen Privilegierungen für die Atomindustrie können wir zumindest in Europa das permanent lauernde Gefahrenpotenzial vermindern und letztendlich auslaufen lassen«, so Schweiger und Egger abschließend.
Weitere Informationen:
Gabriele Schweiger 0680/33 33 625
Roland Egger 0680/23 93 019
Foto: Harald Steinbichl / ROADSIDE PICNIC