KW Temelin - Panne Nr. 109: Einstufung erneut als INES-Ereignis?
10.10.07 - Falsches Signal führt zur Reduktion der Reaktorleistung!
Am Sonntag, 7. 10, und gestern Dienstag, 9.10., wurde die
Reaktorleistung im Block I auf jeweils 38% gesenkt. Grund
am Sonntag - Probleme mit einem Ventil, das für die
Dampfzuleitung zur Turbine eingesetzt wird (Panne Nr. 108).
Grund am Dienstag - der Ausfall einer Speisewasserpumpe
wurde fälschlicherweise angezeigt, die Reaktorleistung auf
38% gesenkt (Panne Nr. 109).
"Falsche Signale, die dazu führten, dass die
Reaktorleistung im AKW Temelin reduziert werden musste,
sind bereits mehrfach zu verzeichnen gewesen! Unseren
Aufzeichnungen nach zweimal bei Block I und dreimal bei
Block II! Falsche Signale, die die Funktion der Steuerstäbe
betroffen haben, wurden im nachhinein von der tschechischen
Atomaufsicht SUJB als INES-1 auf der siebenteiligen Skala
(International Nuclear Event Scale) eingestuft!", so die
Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.
"Gespannt wird verfolgt, wie die tschechische Atomaufsicht
die gestrige Panne und die Panne vom Sonntag einstufen wird
und ob - wie mit Österreich im Melker Abkommen vereinbart -
innerhalb von 72 Stunden die Meldung nach Wien erfolgt,
sollte eine Einstufung als INES-Ereignis erfolgen. Erst im
Juli deckten wir auf, dass von den 20 zwischen 2000 und
2007 im AKW Temelin eingetretenen INES-Ereignissen, nur 6
INES-Ereignisse korrekt nach Wien gemeldet wurden! Unklar
ist uns jedenfalls auch, welches Ventil bei der Panne am
Sonntag betroffen war. Möglicherweise handelt es sich dabei
um ein Ventil, für das laut internationaler Experten nach
wie vor die vollständige Funktionstüchtigkeit nicht
nachgewiesen werden kann. Wir werden uns jedenfalls an das
österreichische Umweltministerium wenden und um
detaillierte Informationen zu beiden Pannen ersuchen!", so
die Sprecher von atomstopp_oberoesterreich abschließend.
Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
Andreas Reimer + 43 664 132 83 70