"Sich bei einem dreistündigen Besuch die offenen Sicherheitsmängel im AKW Temelin erklären zu lassen, wird der Dramatik rund um die ungelösten Probleme nicht gerecht!", so die Vertreter von atomstopp_oberoesterreich in einer ersten Reaktion auf den gestrigen Besuch der tschechischen Abgeordneten und Senatoren im AKW Temelin, bei dem sie unter anderem auch die besonders sicherheitsrelevanten Hochdruckleitungen auf der 28,8m-Bühne besichtigten.

"Am internationalen Expertenbericht zum Melker Abkommen, der im Oktober 2005 veröffentlicht wurde, haben Fachleute aus Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien, Bulgarien, Finnland, Russland, Frankreich, Großbritannien und Forschungsstellen aus Finnland, den USA, Deutschland, Italien, Bulgarien und den Niederlanden mitgearbeitet. Auf mehr als 1.200 Seiten sind die nach wie vor bestehenden Sicherheitsmängel dokumentiert!", so atomstopp weiter.

"Das Tschechische Staatsamt für Kernsicherheit SUJB hat bis dato nur eine 9-seitige technische Stellungnahme zu den offenen Sicherheitsmängeln vorlegen können. Mehr scheint gar nicht nötig zu sein: Denn die tschechischen Abgeordneten und Senatoren konnten damit wohl voll und ganz von der Sicherheit im AKW Temelin überzeugt werden. Die Einwände der internationalen Experten werden auch weiterhin nicht ernstgenommen! Wenn 9 Seiten aus Tschechien ausreichen, um mehr als 1.200 Seiten von internationalen Experten aufzuwiegen, ist das eine Verhöhnung und wirft die Frage auf, welchen Sinn die zweite Sitzung der interparlamentarischen Kommission überhaupt haben soll! Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Einwänden der internationalen Expertenkommission ist die Grundvoraussetzung für einen sachlichen und emotional unbelasteten Dialog!", so atomstopp_oberoesterreich abschließend.

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