ENEF - jährlicher Tanz der Atomlobbyisten mit EU-Sponsoring

30.09.16 - EU-Energieressort fördert Nährboden für Atomindustrie

„Es wundert nicht, dass das jährlich stattfindende ENEF (The European Nuclear Energy Forum also das Europäische Forum für Atomenergie) abwechselnd zwischen zwei Austragungsorten pendelt: einerseits Prag und, so wie auch heuer, Bratislava. Die Atomeliten Europas scheinen sich hier pudelwohl zu fühlen, wissen sie sich doch bei absolut atomtreuen Gastgebern bestens aufgehoben. Dass sich dabei gerade diese Plattform auf die Fahnen heftet „...für eine breite Diskussion, frei von Tabus, über die Chancen und Risiken der Kernenergie...“ zu stehen, stimmt jedoch nachdenklich“, so Gabriele Schweiger und Roland Egger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.

„Bedenklich ist auch, dass sich die Generaldirektion Energie an der Ausrichtung der zweitägigen Veranstaltung am 3. Und 4. Oktober organisatorisch und finanziell beteiligt! Das ist einseitig und benachteiligt alle anderen Energieformen - ganz im Sinne von EURATOM. Die Teilnehmer_innenliste liest sich in weiten Teilen wie das Who-is-Who der europäischen Atombefürworterschaft. Man muss schon sehr blauäugig sein, um zu glauben, dass nicht genau ein Forum wie dieses ausschließlich dazu genutzt wird, der schwächelnden europäischen Atomindustrie einen willkommenen Nährboden für ihr Überleben zu bieten. “, so Schweiger und Egger weiter. „Von einer breiten Diskussion, frei von Tabus, kann wohl keine Rede sein.“

„Dieses Vorgehen ist ein Paradebeispiel, wie die Privilegierungsmaschinerie EURATOM fest im System verankert ist. Die oberste Verwaltungseinheit für Energie sollte ihrem Namen gerecht werden, frei von überholten Vorgaben und deshalb hochrangige Strategieforen ausschließlich dann fördern, wenn sie einer ausgewogenen, neutralen Diskussion zur Energiezukunft Europas geschuldet sind! Mehr als die Hälfte aller EU-Staaten verzichtet mittlerweile auf Atomenergie oder hat den Ausstieg bereits beschlossen. Dieser Verhältnismäßigkeit muss das europäische Ressort für Energiefragen Rechnung tragen!“, so Schweiger und Egger abschließend.


Weitere Informationen:
Gabriele Schweiger 0680/33 33 625
Roland Egger 0680/23 93 019
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