atomstopp: Temelin-Ausbau in Tschechien umstritten und Melker Abkommen immer noch nicht erfüllt!
27.11.13 - Tschechische Botschafter in Österreich verbreitet Zweckoptimismus der Atomlobby
Mit großer Verwunderung haben wir die Aussagen des tschechischen Botschafters in Österreich – Jan Sechter – vernommen, dass der Ausbau Temelins in Tschechien nicht zur Debatte stehen würde. Jan Sechter übt sich damit im Zweckoptimismus für die Atomlobby und negiert offenbar, dass die Wirtschaftlichkeit des Temelin-Ausbaus – gerade auch in Tschechien - heftigst umstritten ist. Klarheit herrscht offenbar nun auch in Tschechien, dass ohne massive staatliche, über die gesamte Laufzeit der neuen Atomreaktoren zu gewährende Subventionen, die Investition nicht darstellbar ist! Es gibt auch genügend Stimmen in Tschechien, die darauf hinweisen, dass schon jetzt mehr als die Jahresproduktion des AKW Temelin exportiert wird! Wozu also in Atomkraft investieren, wenn der Strom in Tschechien gar nicht gebraucht wird und dessen Vertrieb an der europäischen Strombörse mit aberwitzigen Summen an tschechischen Steuergeldern gestützt werden muss?, so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.
Dass der neue tschechische Botschafter in Österreich der Meinung ist, das Melker Abkommen habe eine Basis des Vertrauens geschaffen irritiert: Auch mehr als 10 Jahre nach Unterzeichnung des Melker Abkommens sind immer noch Punkte unerledigt. Gerade in der Frage der Erdbebengefährdung des Standortes Temelin gibt es gravierende Auffassungsunterschiede zwischen den internationalen und tschechischen Experten. Dem tschechischen Botschafter ist es offenbar auch nicht geläufig, dass entgegen dem Melker Abkommen bedeutsame Zwischenfälle im AKW Temelin nicht innerhalb der vereinbarten 72-Stunden-Frist mitgeteilt wurden., so Egger und Schweiger weiter.
Wir werden beim tschechischen Botschafter um einen persönlichen Termin ansuchen und ihm Informationsmaterial und Dokumentationen zum Melker Abkommen einschließlich der einschlägigen tschechischen Medienberichte übergeben, damit er sich ein vollständiges Bild über den Ausbau Temelins und das Melker Abkommen machen kann., so Egger und Schweiger abschließend.
Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625