Aviso-atomstopp-Aktion: Atomkonzern CEZ haftet nur für 0,28% des Schadens bei SuperGAU in Temelin.
27.01.13 - TSCHERNOBYL - FUKUSHIMA mahnen ...
Fotoaktion morgen Montag, 28. Jänner, vor Eingang Vienna International Centre, Wien, Wagramer Str. 5, 1220 Wien - 14 bis 15 Uhr - Aktivist_innen mit Strahlenschutzanzügen und Schildern: FUKUSHIMA - Wer haftet? TSCHERNOBYL - Wer zahlt? TEMELIN - Wer haftet? MOCHOVCE - Wer zahlt?
Anlässlich des morgen beginnenden dreitägigen IAEA-Expertentreffens "Decommissioning and Remediation after a Nuclear Accident" in Wien macht atomstopp_oberoesterreich auf die lächerlich geringe finanzielle Abdeckung bei Atomunfällen aufmerksam.
"Der TEMELIN-Betreiber CEZ muss laut tschechischem Gesetz lediglich eine Haftpflichtversicherung von rund 80 Millionen Euro abschließen und auch im schlimmsten Fall wird der Konzern nur mit 320 Millionen Euro haften! In Anbetracht der Unsummen, die man aufgrund der Schäden durch TSCHERNOBYL oder FUKUSHIMA errechnet hat, ist das absolut lächerlich! ", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.
Schätzungen der EU-Kommission und von Versicherungsunternehmen für einen SuperGAU in Europa reichen von 114 Milliarden Euro bis zu 8 300 Milliarden Euro (zitiert in Studie:
Berechnung einer risikoadäquaten Versicherungsprämie zur Deckung der Haftpflichtrisiken, die aus dem Betrieb von Kernkraftwerken resultieren - Eine Studie im Auftrag des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) http://www.bee-ev.de/_downloads/publikationen/studien/2011/110511_BEE-Studie_Versicherungsforen_KKW.pdf).
"Wenn man vom "günstigsten" Schadensfall ausgeht und annimmt, dass der SuperGAU in TEMELIN "nur" einen Schaden von 114 Milliarden Euro verursacht und das in Relation setzt mit der Haftung von 320 Millionen Euro durch den Atomkonzern CEZ, sieht man, welchen lächerlichen Bruchteil der Schadensverursacher selber trägt: nämlich nur 0,28%. Den Rest - nämlich 99,72% des Schadens - trägt die Allgemeinheit. Und das gilt auch für einen SuperGAU in MOCHOVCE! Auch wenn es der IAEA als Atomlobby-Agentur schwerfällt, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, angemessene Haftpflichtversicherungen für Atomanlagen zu forcieren! ", so Egger und Schweiger.
"Wir begrüßen es absolut, dass EU-Energiekommissar Oettinger als Folge der AKW-Stresstests angekündigt hat, sich europaweit für eine einheitliche und höhere Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke einzusetzen! In Anbetracht des Ausbaus von TEMELIN und MOCHOVCE muss seine Initiative unverzüglich gestartet werden! Wir erwarten uns auch, dass sich die österreichische Bundesregierung in Brüssel dafür einsetzt!", so Egger und Schweiger abschließend.
Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625