atomstopp: Pumpspeicherkraftwerke öffnen Tür und Tor für Atomstrom!
12.10.12 - Kein Projektant in Oberösterreich will garantieren, dass nur mit Erneuerbaren Energien gepumpt wird!
"Große Ernüchterung machte sich gestern bei der Veröffentlichung des Stromkennzeichnungsberichts breit, wirft doch der Bericht ein bezeichnendes Bild auf die Geschäftspraktiken der österreichischen Energiehändler und ihr Verhältnis zum Bezug von Atomstrom!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.
Gerade bei den Pumpspeicherkraftwerken zeigt sich, dass auch nach der mancherorts als "größter Erfolg nach Zwentendorf" bezeichneten Einigung von Umweltschutzorganisationen mit den Energiehändlern und der Bundesregierung, das Thema "Atomstromimport nach Österreich" nur unzureichend und vordergründig gelöst wurde.
Zwtl.: Pumpspeicherkraftwerke in OÖ werden auch mit Atomstrom betrieben
"Wir haben in den vergangenen Monaten Gespräche mit den drei Projektanten gesucht, die Pumpspeicherkraftwerke in Oberösterreich planen und wollten von ihnen wissen, mit welchem Strom sie die Pumpspeicher füllen werden. Und das Ergebnis dieser Gespräche ist bezeichnend: Keiner der Projektanten wollte uns eine Garantie abgeben, dass die Pumpspeicher ausschließlich mit Erneuerbarer Energie betrieben werden! Die Energie AG, die Verbund AG und auch die Bernegger GmbH schließen nicht aus, dass die Pumpspeicher auch mit Atomstrom gefüllt werden und damit der Atomstrom zwar in "saubere" Wasserkraft umgewaschen aber somit dennoch an die Endkunden abgeben werden!", sind Egger und Schweiger empört.
"Es ist für die Antiatom-Politik des Landes Oberösterreich schädlich, wenn in oberösterreichischen Pumpspeicherkraftwerken, Atomstrom sauber gewaschen wird, wo doch auf der anderen Seite, die oberösterrreichischen Politiker_innen legendär gegen jedes grenznahe Atomkraftwerk auftreten! Dass Atomstrom in die Pumpspeicherkraftwerke kommt, hat zu unterbleiben!", so Egger und Schweiger weiter.
Zwtl.: Politik ist gefordert!
"Wir erwarten uns, dass die Politik entsprechende Schritte setzt! Gerade Unternehmen, die mehrheitlich im Besitz der öffentlichen Hand sind und damit im Besitz der Öffentlichkeit, also von uns allen, haben den Wunsch der Öffentlichkeit zu respektieren und umzusetzen und das Reinwaschen von Atomstrom in oberösterreichischen Pumpspeicherkraftwerken gehört sicherlich nicht dazu! 74% der Österreicher_innen wünschen sich laut Umfragen ein gänzliches Verbot von Atomstrom!", so Egger und Schweiger.
"Ob es gängige Praxis in ganz Österreich ist, in Pumpspeicherkraftwerken den Atomstrom sauberzuwaschen, werden wir uns jedenfalls noch genau anschauen! Die Zahlen des Stromkennzeichnungsberichts deuten jedenfalls darauf hin!," so Egger und Schweiger abschließend.
Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625