Eine alte - brennende - Frage an die neue Wissenschaftsministerin Beatrix Karl: Wie viele EURATOM-Millionen muss Österreich für Atomversuchsreaktor ITER zusätzlich locker machen?

26.01.10 -

Österreich - als Mitglied bei der Europäischen Atomgemeinschaft EURATOM - stützt die europäische Atomindustrie jährlich mit Millionenbeiträgen - und völlig im Widerspruch zum Willen des Volkes! "Aber nicht genug damit: Seit Mai 2009 ist klar, dass wegen massiver Kostenüberschreitungen beim Atomversuchsreaktor ITER im südfranzösischen Cadarache, Österreich zusätzliche zig Millionen Euro locker machen muss!", sind Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich empört.

Vorgänger von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl ist Antwort schuldig geblieben

"Wieviel Millionen Euro den österreichischen Steuerzahler die Fehlkalkulation beim Atomversuchsreaktor ITER kosten werden, wollte der Vorgänger der neuen Wissenschaftsministerin nicht beantworten! Die Atomlobby selber prognostiziert jedenfalls eine 100% Kostenüberschreitung für das Forschungsprojekt!", so Egger und Schweiger weiter, die nun von der neuen Wissenschaftsministerin Karl wissen wollen, wieviel die Österreicher_innen für die europäische Atomversuche zahlen müssen!

Forderung - Ausstieg aus EURATOM - Einstieg in ERNEUERBARE ENERGIEN

Laut einer parlamentarischen Anfrage aus dem Jahr 2004 stützt Österreich über den EURATOM-Vertrag die europäische Atomindustrie mit jährlich 40 Millionen Euro - schon diese Zahlungen erfolgen gegen den klaren Willen von 81% der Österreicher_innen! Seit der Verdreifachung des Atombudgets im Jahr 2007 muss man davon ausgehen, dass sich dieser österreichische Beitrag verdreifacht hat.

"82 Organisationen, Vereine, Unternehmen fordern den Ausstieg Österreichs aus dem EURATOM-Vertrag, 117 Gemeinden quer durch Österreich haben Resolutionen für einen Ausstieg aus EURATOM beschlossen! 78% der Österreicher_innen wollen RAUS aus EURATOM! Es ist untragbar, dass immer noch mit unseren Steuergeldern die europäische Atomindustrie gestützt wird! Beim Atomversuchsreaktor ITER ist völlig unklar, ob jemals eine kommerzielle Nutzung möglich sein wird! Schon seit 50 Jahren wird behauptet, in 50 Jahren unermesslich viel Energie mit der Fusionstechnologie produzieren zu können, so auch heute im Jahr 2010! Wir brauchen zukunftsfähige und erneuerbare Technologien aber schon heute und sofort funktionierend - und nicht in "voraussichtlich 50 Jahren"! Darauf muss der Schwerpunkt der europäischen Forschungsaktivitäten gelenkt werden!", so Egger und Schweiger abschließend an die Adresse der neuen Wissenschaftsministerin.

weitere Informationen:
Roland Egger + 43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09


Standort: Cadarache (Südfrankreich)
Projektpartner: Europäische Union als Hauptfinancier sowie die USA, Russland, China, Japan, Indien und Südkorea
Bisher geschätzte Gesamtkosten: 10 Milliarden Euro
Prinzip: Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium werden unter Freisetzung großer Mengen Energie zu Helium verschmolzen.
Voraussichtliche Inbetriebnahme des Forschungsreaktors: 2018
Voraussichtlicher Beginn der Stromproduktion im Forschungsreaktor: 2026
Voraussichtliche kommerzielle Nutzung der Kernfusion nicht vor 2050 (Annahme Stand 2005)

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