atomstopp: Steht OÖ Antiatompolitik auf tönernen Füßen?

04.12.09 - ENERGIE AG - Tochter ENAMO GmbH mit 26,99% Atomstrom!

Im Zuge der Diskussionen rund um den Börsegang der ENERGIE AG wurde den oberösterreichischen Atomgegner_innen - auf Betreiben von atomstopp_oberoesterreich - zugesichert, dass die ENERGIE AG ihren Atomstromanteil auf NULL reduzieren wird.

Gespräche mit Landesrat Anschober und Generaldirektor Windtner endeten schließlich in der Zusage der ENERGIE AG, die politische Ansage umzusetzen, was auch wie sich entsprechend den Informationen auf der Internet-Seite der e-control (www.e-control.at) ablesen lässt - auch passiert ist.

"Leider haben wir Landesrat Anschober aber bereits im Oktober neuerlich mit der Frage konfrontieren müssen, wie die ENERGIE AG es geschafft hat, ihren Atomstromanteil auf NULL zu reduzieren und wie der Zusammenhang zwischen der gemeinsamen Vertriebstochter der ENERGIE AG und der LINZ STROM GmbH - der ENAMO GmbH - zu sehen ist, die sage und schreibe 26,99% Atomstrom vertreibt!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.

"Wir haben den Landesrat gebeten, die Konstellation mit der Vertriebstochter der ENERGIE AG und der LINZ STROM GmbH noch einmal aufzurollen und kritisch und konsequent auf Glaubwürdigkeit zu überprüfen. Aus unserer Sicht wäre es inakzeptabel, wenn die ENERGIE AG ihre Zusage, den Atomstromanteil auf NULL zu reduzieren, über ihre Vertriebstochter ENAMO GmbH kompensieren würde und damit dem Beispiel der Salzburg AG folgt, die ihren umweltbewussten Kundinnen und Kunden sauberen Strom - ohne Atomkraft - verkauft und über ihr Vertriebstochter switch den Atomstrom versucht, an die Frau/an dem Mann zu bringen.", so Egger und Schweiger weiter.

Widerstand gegen Temelin, Mochovce & Co - bei gleichzeitigem Import von Atomstrom!

"Sich auf der einen Seite gegen die Errichtung von Atomkraftwerken auf allen erdenklichen Ebenen zu wehren, auf der anderen Seite aber mit Atomstrom zu handeln, ist für uns als Atomgegner_innen unhaltbar. Und die oberösterreichische Politik - allen voran der oberösterreichische Energielandesrat - sollte klar Stellung beziehen und diesen Praktiken unter Einsatz all seiner Möglichkeiten aktiv entgegen treten. Leider hat Landesrat Anschober bis dato auf unsere Aufforderung, den Geschäftspraktiken der ENERGIE AG nachzugehen, nicht reagiert.", so Egger und Schweiger weiter.

"Auch wenn die Geschäftspraktiken der ENERGIE AG juristisch möglicherweise sauber aussieht, so wäre sie doch moralisch für ein Land wie Oberösterreich - das sich die Antiatomoffensive auf ihre Fahnen geheftet hat - nicht tragbar. Im Sinne einer konsequenten und auch in Tschechien, der Slowakei, Deutschland glaubwürdig vertretbaren Antiatomhaltung, sollten schleunigst in Oberösterreich selber die Hausaufgaben erledigt werden - ansonsten steht die Anti-Atom-Politk des Landes Oberösterreich wohl auf ziemlich tönernen Füßen!", so Egger und Schweiger abschließend.

weitere Informationen:

Gabriele Schweiger, atomstopp_oberoesterreich - Tel: 0664 390 77 09
Roland Egger, atomstopp_oberoesterreich - Tel: 0664 421 56 13

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