"Die "Rechtfertigung" für den Ausbau des AKW Temelin, dass man damit der Abhängigkeit von Energieimporten entgehen könne, ist absurd! Der Brennstoff für das tschechische Atomkraftwerk Dukovany stammt aus Russland - und ab 2010 wird auch das Atomkraftwerk Temelin mit russischem Brennstoff betrieben! Tschechien ist auf dem besten Wege sich bei den Uranlieferungen von Russland abhängig zu machen!" , so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich, in Reaktion auf das heute durch den Atomkonzern CEZ gestartete Auswahlverfahren für die Temelin-Blöcke 3 und 4.

Russland ist größter Uranlieferant für Europas Atomkraftwerke!

Schon jetzt ist Russland der größte Uranlieferant für die Atomkraftwerke in der Europäischen Union. Laut dem Jahresbericht der Euratom Supply Agency betrugen die Uranlieferungen im Jahr 2007 aus Russland bereits knapp 25%, weitere 7,2% stammen aus Usbekistan und Kasachstan. "Ungefähr ein Drittel der Uranlieferungen kommen somit schon jetzt direkt aus russischem Einflussbereich! Und die Tendenz ist steigend!", so Egger und Schweiger weiter.

Temelin ab 2010 mit russischem Brennstoff

"2010 wird das Atomkraftwerk Temelin auf russischen Brennstoff umgestellt, und nicht mehr wie bisher mit amerikanischen Brennstäben der Firma Westinghouse, sondern mit russischen Brennstoff der Firma TVEL betrieben. Ob und in welchem Ausmaß Umbauarbeiten bei den bestehenden Atomreaktoren vorzunehmen sind, ist umstritten!", so Egger und Schweiger weiter.

Weniger als 3% des Uran stammen aus der Europäischen Union

"Der Betrieb der Atomkraftwerke in der Europäischen Union ist von Uranlieferungen aus dem Ausland völlig abhängig! Weniger als 3% des benötigten Urans stammen aus Ländern der Europäischen Union! Die Behauptungen von so manchen Politikern und Atomfantasten, dioe sogar so weit gehen zu behaupten, dass Atomenergie eine heimische Energieform sei und man damit die Abhängigkeit von Energie-Importen umgehen könne, sind somit völlig absurd!" so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09