Gefährdungspotential zugunsten des Profits: AKW Temelin ist ein reines Exportkraftwerk!

12.02.09 - Behebung der offenen Sichheitsmängel weiterhin verweigert

Die gestern in Tschechien veröffentlichte vorläufige Statistik des tschechischen Energieregulationsamtes (ERU) bringt es neuerlich auf den Punkt: Tschechien ist - nach Frankreich - der größte Stromexporteur Europas. Und: Tschechien exportiert annähernd jene Strommenge, die in Temelin produziert wird, nämlich 11 TWh, ins Ausland!

"Die Jahresproduktion der beiden Atomreaktoren in Temelin belief sich im Jahr 2008 auf 12 TWh. Das Geschrei der tschechischen Atomlobbyisten, dass ohne Atomkraft - ohne das AKW Temelin - in Tschechien das Licht ausgehen würde und man deshalb unverzüglich den weiteren Ausbau der Atomkraft in Tschechien vorantreiben müsse, ist an Panikmache wohl nicht zu übertreffen!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.

"Es ist unerträglich, dass Tschechien das AKW Temelin aus reiner Gewinnsucht
trotz ungelöster Sicherheitsfragen betreibt und unverständlich, dass sich die österreichische Bundesregierung nicht vehementer für eine lückenlose Nachrüstung des AKW Temelin einsetzt. Die interparlamentarische Temelin-Kommission hat in ihrem Schlussbericht vom Juni 2008 jedenfalls eingemahnt, dass mit Nachdruck und ohne Unterbrechung an der Behebung der offenen Sicherheitsfragen im AKW Temelin zu arbeiten sei.", so Egger und Schweiger weiter.

Helmut Hirsch - wissenschaftlicher Konsulent und tätig auch für die Bundesregierung in Wien - beendete 2001 seine zusammenfassende Stellungnahme "Atomkraftwerk Temelin - Sicherheitsdefizite" für das Land Oberösterreich folgend: "Insbesondere das Land Oberösterreich kann von schweren Unfällen in Temelin stark berührt werden. Abhängig von der Wetterlage können beispielsweise im Raum Linz Bodenkontaminationen im Bereich von 1.500.000 bis 5.000.000 Becquerel Caesium-137 pro Quadratmeter auftreten. Die Bevölkerung von Gebieten mit einer Belastung von 1.500.000 Becquerel/m2 wurde in Weissrussland 1986 nach dem Unfall von Tschernobyl umgesiedelt."

"Die ungelösten Sicherheitsfragen im AKW Temelin stellen ein enormes Gefährdungspotential dar! Die oberösterreichische Bevölkerung darf nicht zugunsten tschechischer Profiteure einer ständig lauernden Gefahr ausgesetzt werden. Wir appellieren daher an die Bundesregierung in Wien, sich für eine lückenlose Behebung aller offenen Sicherheitsfragen im AKW Temelin einzusetzen!", so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:

Roland Egger + 43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09

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