Bundesregierung riskiert gewaltigen Rückschlag für Ökostrom!

04.12.08 - Novelle der Verordnung für Systemnutzungtarife verbilligt Atomstrom im Vergleich zu Ökostrom!

Im Regierungsprogramm bekennt sich die neue Bundesregierung vollmundig zum Ausbau der erneuerbaren Energien, lobt die positiven Beschäftigungseffekte und freut sich über die Spitzenposition Österreichs beim Anteil der erneuerbaren Energieträger.

"Die Bundesregierung riskiert mit der jetzt geplanten Novelle der Systemnutzungstarifverordnung einen gewaltigen Rückschlag für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und führt ihr eigenes Regierungsprogramm schon nach wenigen Tagen ad absurdum!", so atomstopp_oberoesterreich.

"Die heimischen Ökostromerzeuger werden mit der Novelle der Systemnutzungstarifverordnung finanziell belastet - nicht aber die ausländischen Atomstromproduzenten, die ihren Atomstrom nach Österreich importieren oder quer durch unser Land leiten!", so atomstopp weiter. "Es wird also wohl in Zukunft für die österreichischen Energieversorger finanziell noch verlockender sein, Atomstrom aus dem Ausland in rauen Mengen nach Österreich zu importieren! Allein der Nettoimport aus der Tschechischen Republik belief sich im Jahr 2007 auf fast 7000 GWh (das entspricht rund 60% der Jahresleistung des Atomkraftwerks Temelin!) und aus Deutschland auf 12000 GWh. Und in beiden Ländern wird mehr als 30% des Stroms in Atomkraftwerken produziert!"

atomstopp appelliert an neuen Wirtschaftsminister!

"Die Novelle der Systemnutzungstarifverordnung muss die ausländischen Stromproduzenten mit berücksichtigen, sollen die jetzt schon bestehenden Kostenvorteile für Atomstrom nicht weiter forciert werden! Der neue Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner - als gebürtiger Oberösterreich gewiss ein engagierter Kämpfer gegen das AKW Temelin - sollte ein besonderes Gespür für die sensible Thematik "Atomstromimporte und Förderung der Atomenergie" haben. Wir erwarten uns, dass die Novelle in der jetzigen Form nicht beschlossen wird!", so atomstopp abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger +43 664 421 56 13
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09

www.raus-aus-euratom.at
www.atomstopp.at

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