OÖ Nationalräte von SPÖ und ÖVP lassen die OberösterreicherInnen im Stich!

30.05.08 - Letzter Appell an die Nationalräte sich für Sicherheitsinteressen einzusetzen!

"Anstatt alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und die tschechische Republik - im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung in Österreich - an die Umsetzung aller 2001 im Melker Abkommen getroffenen Zusagen zu zwingen, ist die SPÖ-ÖVP-Koalition in Wien drauf und dran, auf jede weitere sicherheitstechnische Nachrüstung zu verzichten!", so die Vertreter von atomstopp_oberoesterreich entsetzt.

"Und die oberösterreichischen Nationalräte von SPÖ und ÖVP lassen das Land Oberösterreich, lassen die OberösterreicherInnen im Stich! Jahrelange Appelle aus Linz an Wien verhallten ungehört! Es ist eine Schande für die gewählten Volksvertreter, dass sie eine Sondersitzung des Nationalrats zu Temelin/Melker Abkommen/Möglichkeiten einer lückenlosen Umsetzung und sicherheitstechnische Nachrüstung verweigern und stattdessen dem Ende des Melker Abkommens ungerührt zusehen!", so atomstopp weiter.

Wesentliche Sicherheitsfragen - insbesondere bei den parallel geführten hochenergetischen Leitungen auf der 28,8m-Bühne - sind völlig unbefriedigend gelöst und beunruhigen die internationalen Experten rund um Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kromp.

"Das Melker Abkommen - ausverhandelt und ÖVP-Bundeskanzler und ÖVP-Minister - hat sich als untauglich erwiesen, die zentralen Sicherheitsfragen im AKW Temelin zu lösen und ein Mehr an Sicherheit für die Bevölkerung zu bringen!", so atomstopp weiter.

Die Bevölkerung wurde stattdessen seit Jahren vertröstet und mit Kommissionssitzungen, Tagungen, Expertenrunden, Workshops, bilateralen Gesprächen und vordergründig beruhigt - ganz offensichtlich in der Hoffnung: Bis jetzt ist nichts passiert - hoffen wir weiter, dass nichts passiert!" Den OberösterreicherInnen ist das aber ein schwacher Trost: Helmut Hirsch (wissenschaftlicher Konsulent und tätig auch für die Bundesregierung) beendet seine zusammenfassende Stellungnahme für das Land Oberösterreich (2001) folgendermaßen: "Insbesondere das Land Oberösterreich kann von schweren Unfällen in Temelin berührt werden. Abhängig von der Wetterlage können beispielsweise im Raum Linz Bodenkontaminationen im Bereich von 1.500.00 Becquerel bis 5.000.000 Becquerel Caesium-137 pro Quadratmeter auftreten. Die Bevölkerung von Gebieten mit einer Belastung über 1.500.000 Becquerel pro Quadratmeter wurde in Weißrussland nach dem Unfall von Tschernobyl umgesiedelt."

"Wir appellieren an die Abgeordneten aus Oberösterreich: Setzen Sie sich für eine Sondersitzung des Nationalrats ein! Lassen Sie uns nicht im Stich! Sie sind von den OberösterreicherInnen gewählt worden, um sich für die Interessen der OberösterreicherInnen einzusetzen! Es liegt ausschließlich in Ihrer Verantwortung und es liegt in Ihrer Hand: Machen Sie sich nicht mitschuldig an der Entsorgung des Melker Abkommens!", so atomstopp abschließend.

Weitere Informationen:
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
Roland Egger + 43 664 421 56 13
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