Proatom-Wanderprediger Klaus in Wien
24.03.08 - atomstopp_oberoesterreich fordert: Fischer muss Atomplänen Tschechiens Abfuhr erteilen
"Wir gehen davon aus, dass Bundespräsident Dr. Heinz Fischer - im Gegensatz zu seinem Parteikollegen Gusenbauer - den Willen der ÖsterreicherInnen ernst nimmt und sich nicht vom Proatom-Wanderprediger Klaus beeindrucken lässt!" kommentiert atomstopp_oberoesterreich den Besuch des Tschechischen Präsidenten am kommenden Dienstag in Wien.
Kanzler Gusenbauer hatte letzte Wochen eine bedenkliche Aufweichung der österreichischen Antiatompolitik anklingen lassen. So sorgte er in einer öffentlichen Aussage für Belustigung, als er die zwei geplanten Blöcke im slowakischen AKW Mochovce, welche in den siebziger Jahren entworfen wurden und nun realisiert werden sollen, für eine "Sicherheitstechnische Verbesserung auch im Sinne Österreichs" bezeichnete.
EU-Feindlichkeit und Mangel an Vorstellungskraft:
Schlechte Vorzeichen für nachbarschaftliche Zusammenarbeit
Bundespräsident Fischer sollte seinem EU-feindlichen Amtskollegen besser die in Österreich hoch entwickelten, umweltfreundlichen Technologien zur Energiegewinnung ans Herz legen: "Präsident Klaus gibt offen zu, dass es ihm für
eine Zukunft ohne Nuklearenergie an Vorstellungskraft fehlt," so die Sprecher von atomstopp_oberoesterreich und weiter: "Angesichts der weltweit schwindenden Uranreserven sowie der enorm teuren, seit Jahrzehnten völlig ineffizienten Kernfusionsforschung sollte Klaus endlich die Zukunftsfähigkeit seine eigenen politischen Visionen überdenken." Schon vergangenen Dezember war Klaus auf
Werbefeldzug für sein Buch durch abenteuerliche Realitätsverweigerung aufgefallen. In dieser Publikation vertritt er die umstrittene These, dass die "Ideologie der globalen Erderwärmung" und die "allgemeine Klimakatastrophen-Hysterie" eine Gefahr für die Freiheit darstellen.
"Es ist ja nachzuvollziehen, dass einem Nationalisten wie Klaus, der den Großteil seines Lebens in einem totalitären Regime verbringen musste, der gewisse Weitblick fehlt. Aber das entschuldigt nicht, dass er - zumal in seiner
politischen Position! - Freiheit mit Verantwortungslosigkeit verwechseln darf!" empört sich atomstopp_oberoesterreich.
"Durchaus bezeichnend auch, dass der sonst so EU-skeptische Klaus mit der europäischen Gemeinschaft praktisch nur in einem Punkt völlig übereinstimmt, nämlich dem im EURATOM-Vertrag festgeschriebenen Bekenntnis zur Atomenergie: dieses stammt schließlich auch unverändert aus dem Jahr 1957. Schließlich profitieren Länder mit veralterten Hochrisiko-AKWs am meisten davon, zahlen müssen Länder wie Österreich, dessen Einwohner Atomenenergie mehrheitlich ablehnen." so die Aktivisten abschließend.
Weitere Informationen:
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