Der Bau eines Atommüll-Endlagers ist wieder einen Schritt näher gerückt. Das Umweltministerium hat bereits Genehmigungen für die geologische Erkundung an drei der vier ausgewählten Standorte erteilt. Doch die betroffenen Gemeinden wehren sich. Die Zeit wird dabei knapp, und es ist fraglich, ob der Bau rechtzeitig fertig wird.
Hradek in der Region Jihlava - das Umweltministerium hat noch keine Genehmigung für die geologische Erkundung erteilt. Es heißt, dass dies nur eine Frage der Zeit ist. Allerdings sind sie die Einzigen, die genau wissen, wo die Erkundungsbohrungen stattfinden werden.
Bis zu sieben Tief-Erkundungsbohrungen könnten in diesem Gebiet niedergebracht werden.
"Je dunkler der Punkt auf der Landkarte, desto tiefer soll geboren werden, die tiefste Bohrung liegt irgendwo zwischen einem Kilometer und 1.200 Metern", sagt Zdenek Dvorak (Unabhängige), der Bürgermeister der Gemeinde Dolni Cerekev, über der Karte. Die Arbeiten sollen bereits im nächsten Frühjahr beginnen.
Eines der ausgewählten Gebiete ist der Standort Horka in der Region Trebic zwischen den Dörfern Hodov, Rudikov und Budisov.
"Diese Genehmigungen ermöglichen es uns, geologische Arbeiten durchzuführen, insbesondere Tiefbohrungen", sagte Marketa Dohnalkova von der Verwaltung für die Lagerung radioaktiver Abfälle (SURAO).
Für das Atommüllendlager müssen zwei Standorte gefunden werden - ein definitiver Standort und ein Ersatz-Standort - wenn das Gestein am ausgewählten Standort nicht so fest ist, wie es sein sollte. In der ersten Vorauswahl hatte der Standort Janoch in Südböhmen die Nase vorn, wie Nova TV berichtet. Es folgten die Standorte Hradek in der Region Jihlava und Horka in der Region Trebic. "Wir werden in der Lage sein, den sichersten Standort für die Anlage auszuwählen", sagte Marketa Dohnalkova.
Doch die betroffenen Gemeinden an allen Standorten und die Menschen in ihnen wehren sich mit Händen und Füßen gegen das Endlager. Sie fürchten sich vor allem vor der Gefährdung des Grundwassers. Sie haben nun 140 Tage Zeit, um Beschwerde einzulegen. "Das darf nicht sein, wir wollen solch ein Endlager hier nicht. Es wäre schrecklich hier, sie würden Haufen von Sand ankarren. Wir wollen es einfach nicht hier haben", waren sich die meisten Anwohner der betroffenen Standorte in der Umfrage einig.
"Unser Anwalt wird weitermachen, er verspricht einen harten Kampf mit SURAO", ergänzte Bürgermeister Dvorak.
Der Widerstand der Gemeinden könnte das Projekt im Laufe der Zeit in Gefahr bringen.
Der endgültige und der Ersatzstandort müssen bis zum Jahr 2030 ausgewählt werden. Dann wird zunächst mit dem Bau des Tieflabors und anschließend mit dem Bau des Endlagers selbst begonnen. Ursprünglich war als Termin das Jahr 2065 vorgesehen, aber der neue Termin ist das Jahr 2050, also 15 Jahre früher.
Das geplante Endlager soll bis zu 9 000 Tonnen Atommüll aus den beiden Kernkraftwerken Dukovany und Temelin aufnehmen können. Die Kosten für das Projekt, einschließlich des 100-jährigen Betriebs, werden auf 111 Milliarden Kronen geschätzt.
» Artikel auf Tschechisch, Übersetzung: OIZP, gr