CEZ grenzt die Auswahl der Unternehmen für den Bau eines modularen Reaktors ein

04.06.24, Quelle: CT24, Übersetzung: OIZP/BIU

CEZ hat die Auswahl der Unternehmen, die den ersten modularen Reaktor in der Tschechischen Republik bauen könnten, eingegrenzt.

Ursprünglich hatte CEZ mit sieben Unternehmen zusammengearbeitet, hat nun aber die Auswahl auf vier reduziert. Die Auswahl des erfolgreichen Unternehmens soll bis Ende des Jahres erfolgen. Das halbstaatliche Unternehmen plant, den ersten der Reaktoren Mitte der 30er Jahre in der Lokalität Temelín zu bauen. Die anderen Reaktoren könnten auf ehemaligen Kohlestandorten errichtet werden. Bis zum Jahr 2050 will die Regierung in der Tschechischen Republik sechs bis zehn solche Anlagen mit einer Gesamtkapazität von drei Gigawatt bauen.

CEZ zieht derzeit vier Unternehmen für Temelin in Betracht - Westinghouse, EDF, GE Hitachi und Rolls-Royce. Der Reaktor von GE Hitachi unterscheidet sich in der Technologie, da es sich um einen Siedewasserreaktor handelt, während die anderen einen Druckwasserreaktor anbieten. Die Angebote unterscheiden sich auch in der Leistung. Der Reaktor von Rolls-Royce zum Beispiel hat fast die gleiche Leistung wie die derzeitigen AKW-Blöcke in Dukovany.

Laut Pavel Cyrani, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von CEZ, wird nun der Technologielieferant oder die Technologie selbst ausgewählt. Der nächste Reaktor soll in Tusimice in der Region Chomutov gebaut werden. Sollte sich der Reaktor aus Temelín als erfolgreich erweisen, so Cyrani, werde der Bau in der Lokalität Tusimice wiederholt.

"Sollten wir zu dem Schluss kommen, dass eine andere Technologie für Tusimice geeignet ist, würden wir uns eventuell für eine andere entscheiden", sagte er.

Der Reaktor in Tusimice könnte fünf bis sieben Jahre nach dem Reaktor in Temelín gebaut werden. Der Standort in Dìtmarovice in der Region Karviná ist für den weiteren Bau der kerntechnischen Anlage SMR vorgesehen.

Laut Vladimír Wagner vom Institut für Kernphysik der Akademie der Wissenschaften könnten kleine modulare Reaktoren die Kohlekraftwerke und Wärmekraftwerke ersetzen, die derzeit abgeschaltet werden. "Entscheidend und ausschlaggebend für die Umsetzung ist die Nachfrage und letztlich die Wirtschaftlichkeit des Projekts", so Wagner, der hinzufügte, dass die neue Technologie zur Dekarbonisierung in der Tschechischen Republik beitragen könnte.

Laut dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel, Petr Tøesòák (Piraten), sieht das Ministerium CEZ als den stärksten Partner im Bereich der nuklearen Entwicklung in der Tschechischen Republik, aber die Kommunikation mit anderen potenziellen Investoren läuft. "Ich könnte Sokolovská uhelná nennen, bzw. die Suas-Gruppe, und es gibt noch andere Unternehmen, wie das polnische Orlen", präzisierte er.

Der Bau von modularen Reaktoren soll auch durch das so genannte Atomgesetz beschleunigt werden, dessen Entwurf Anfang Mai von der Regierung verabschiedet wurde. Es soll die Genehmigungsverfahren für den Bau von Reaktoren beschleunigen.
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